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Industrieparkmanagement



Industrieparkmanagement ist eine umfassende, koordinierte und optimierte Energie-, Wasser- und Gasversorgung sowie komplette Abwasser- und Abfallentsorgung für unterschiedliche Industriewerke auf einem Standort sowie das Betreiben dieser Standorte als so genannte Industrieparks bzw. Chemieparks. Die auf dem Standort des "Parks" vorhandenen Werke unterschiedlicher Eigentümer werden dabei mit Energie (Strom, Gas in verschiedenen Qualitäten) und Wasser in verschiedenen Qualitäten versorgt, das Abwasser aus diesen Betrieben wird gesammelt und aufgereinigt, ebenso wird der Abfall gesammelt und ordnungsgemäß entsorgt. Daneben wird die Infrastruktur des Standorts unterhalten (z.B. Pförtnerdienst, Feuerwehr, Katastrophenschutz).

Historisch sind die sog. Parks aus Werken eines Eigentümers an einem Standort hervorgegangen, wobei diese Infrastrukturdienste zunächst als sog. Werkleitung in einer Konzernabteilung organisiert waren. Seit den 1990ern wurden insbesondere im Bereich der chemischen Industrie die klassischen Konzerne auseinandergenommen - als Beispiel sei die Zerschlagung der Hoechst AG in verschiedene Firmen der Sparten Basischemie, Pharma und Spezialchemie genannt; es wurde sich dabei auch von bestimmten Produktionen getrennt. Auf einem Standort mit vorher einem Eigentümer führte also die Fragmentierung und Differenzierung insbesondere der chemischen Industrie und die Konzentration auf das jeweilige Kerngeschäft dazu, dass die Werke nun unterschiedliche Besitzer (mit unterschiedlichen Interessen, Informationspolitiken gegenüber der Öffentlichkeit usw.) hatten. Mehr als 20 Firmen unterschiedlicher Eigentümer produzieren aktuell auf dem Stammgelände des früheren Konzerns, dem Industriepark Höchst. Diese Entwicklung führte - ähnlich auch an anderen Standorten - zu dem Bedarf, die Infrastrukturdienste an einen Spezialisten auszugliedern. Nur so konnte auf den alten Standorten weiter produziert werden und dabei die Synergien der historisch entstandenen Kombinate trotz auseinanderfallender Eigentümerstrukturen weiterhin genutzt werden. Entstanden ist ein neues Marktsegment einer tendenziell von den produzierenden Werken unabhängigen industriellen Ver- und Entsorgung sowie ein neues Marktgebiet für technische Dienste.

Effiziente und individuelle Energieversorgungslösungen von Versorgungsspezialisten können "in house"-Lösungen konzerneigener Werkdienste übertreffen. Entsprechendes Outsourcing der Versorgungsaufgaben ermöglicht es den Kunden (Betreibern der einzelnen Werke am Standort), sich auf ihr Kerngeschäft in der Produktion zu konzentrieren. Die Kunden haben bei einem umfassenden Industrieparkmanagement (Full-Service) nur einen einzigen Ansprechpartner für alle Energie-, Entsorgungs- und Standortfragen ("One-Stop-Shopping-Konzept").

Als Anforderungen an einen Industrieparkbetreiber gelten:

  • Unabhängigkeit des Betreibers von der Konkurrenz (z.B. kein Engagement in der Chemiebranche)
  • Kompetenz bei den Infrastrukturleistungen
  • Hohe Transparenz bei Produkten und Dienstleistungen
  • Hohe Kosteneffizienz erzielt durch eine ständige Verbesserung von Versorgungs- und Entsorgungstechnik sowie der Prozesse (Qualitätssicherung). Größenvorteile wird in der Regel ein Betreiber erzielen können, der mehrere Standorte betreibt.
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Industrieparkmanagement aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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