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Larmorfrequenz



Bringt man ein Teilchen welches einen Spin besitzt in ein äußeres Magnetfeld, so präzediert dieser Spin mit der Larmorfrequenz um das Magnetfeld.

Die Larmorfrequenz ist nach dem irischen Physiker Joseph Larmor benannt.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Präzession des Spins um ein äußeres Magnetfeld ist vergleichbar mit einem Kreisel, dessen Symmetrieachse nicht mit dem Drehimpuls identisch ist. Da aber der Drehimpuls eine Erhaltungsgröße ist, muss eine weitere Rotation existieren, die Präzession.

Stimmt die Richtung des Spins nicht mit der Richtung des äußeren Magnetfeld überein, wirkt auf den Spin eine Kraft ein, die zu einer Präzession des Spins um das Magnetfeld führt.

Durch Einstrahlen von elektromagnetischer Strahlung mit der Larmorfrequenz werden in den Atomen Niveauübergänge der Spins angeregt, so dass mit Variieren der Frequenz ein Absorptionsspektrum entsteht. Die sichtbare Absorptionslinie bei der Larmorfrequenz wird auch Resonanzlinie oder im Fall von Kernspinresonanz-Experimenten NMR-Linie (engl. Nuclear Magnetic Resonance = Kernmagnetische Resonanz) genannt.

Die Larmorfrequenz hängt von der Stärke des Magnetfeldes B und dem gyromagnetischem Verhältnis γ ab:

f = \frac{\gamma}{2 \pi} \cdot \left| B \right| bzw. \omega = \gamma \cdot \left| B \right|

Dabei geht in die Berechnung das Magnetfeld ein, welches am Ort des Teilchens herrscht. Dieses Magnetfeld setzt sich zusammen aus dem externen Magnetfeld Bext und weiteren Magnetfeldern, die z. B. durch die Elektronenhülle oder der chemischen Umgebung erzeugt werden.

Chemische Verschiebung

Befindet sich das Atom in einer chemischen Verbindung, erzeugen die übrigen Elektronenwolken in der Nähe des Atoms ein zusätzliches Magnetfeld, welches die Larmorfrequenz charakteristisch verschiebt (was als chemische Verschiebung oder chemical shift bezeichnet wird).

In der Chemie wird in der sogenannten Kernspinresonanzspektroskopie diese chemische Verschiebung gemessen. Auf diese Weise werden Hinweise auf die Nachbarschaft des untersuchten Atoms und die räumliche Struktur ermittelt. Diese Signale können manchmal auch noch Unterstrukturen aufweisen (sogenannte Kopplungen). Diese Kopplungen geben zusätzliche Hinweise auf die chemische Umgebung des untersuchten Atoms.

Siehe auch

Elektronenspinresonanz, Kernspin-Tomografie, Magnetresonanz, Kernspinresonanz

Literatur

  • ["13C-NMR-Spektroskopie", H.-O. Kalinowski, S. Berger, S. Braun; Georg Thieme Verlag]
  • ["13C-NMR-Spektroskopie", E. Breitmaier, G. Braun; Georg Thieme Verlag (ein Übungsbuch)]
 
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