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Penning-Falle



In einer Penning-Falle können elektrisch geladene Teilchen mit Hilfe eines konstanten Magnetfeldes und eines elektrostatischen Quadrupolfeldes gefangen und gespeichert werden. Diese Falle ist besonders geeignet zur präzisen Messung der Eigenschaften von Ionen und stabilen subatomaren Teilchen. Deshalb wird die Penning-Falle als Detektor in FT-ICR-Massenspektrometern eingesetzt. Weiterhin wird diese Falle zur physikalischen Realisierung von Quantencomputern und der Quanteninformationsverarbeitung benutzt. Am CERN werden Penning-Fallen eingesetzt um Antiprotonen zu speichern.

Prinzip

  In dem homogenen Magnetfeld der Penning-Falle werden die Elektronen auf Kreisbahnen gezwungen, man begrenzt damit die radiale Bewegungsfreiheit der Teilchen. Das elektrische Quadrupol verhindert, dass sich die Teilchen entlang der Magnetfeldlinien aus der Falle herauswinden, es schränkt die Bewegung also in axialer Richtung ein. Typerischerweise besteht eine Penning-Falle aus 3 Elektroden: einer Ringelektrode und zwei Endkappen, wobei die beiden Endkappen auf dem gleichen Potenzial liegen. Dadurch entsteht ein Sattelpunkt der die geladenen Teilchen in axialer Richtung fängt.

Die Bewegung in der Radialebene wird durch zwei Frequenzen definiert: die Zyklotron-Frequenz und die Magnetron-Frequenz.

Die Zyklotronbewegung ist eine Kreisbewegung um die Magnetfeldlinien. Ihre Frequenz ist bestimmt durch das Gleichgewicht von Zentrifugalkraft und Lorentzkraft und hängt nur von der Stärke des Magnetfeldes sowie der spezifischen Ladung des gefangenen Teilchens ab.

m \omega_c^2 r = \frac{q}{c} B \omega_c r \quad \Longrightarrow \quad \omega_c = \frac{q}{m}\frac{B}{c}

Diese Frequenz lässt sich sehr genau messen und damit lässt sich dass Verhältnis der Massen verschiedener Teilchen ebenfalls sehr genau bestimmen. Viele der genauesten Massenbestimmungen (Massen von Elektron, Proton, Deuteron, 12C, 20Ne, 28Si) stammen aus Penningfallen.

Die Magnetronbewegung ist eine (üblicherweise langsamere) Kreisbewegung um die Fallenmitte. Sie ist bestimmt durch das Gleichgewicht von elektrostatischer Kraft und Lorentzkraft.

q E = \frac{q}{c} B \omega_m r \quad \Longrightarrow \quad \omega_m = \frac{U_0/a^2}{B} c

Zusätzlich zur Bewegung in der Radialebene gibt es eine axiale Bewegung zwischen den Endkappen. Diese harmonische Schwingung ist bestimmt durch die Stärke des elektrischen Quadrupolfeldes und der spezifischen Ladung des gefangenen Teilchens

\omega_z = \sqrt{\frac{q}{m} \frac{U_0}{a^2}}

Unterschiede zur Paul-Falle

Penning-Fallen haben einige Vorteile gegenüber Paul-Fallen. Erstens verwendet die Penningfalle nur statische elektrische und magnetische Felder. Daher gibt es keine Mikrobewegung und damit verbundene Aufheizung durch die dynamischen Felder. Trotzdem ist Laserkühlung in Penningfallen schwierig, da ein Freiheitsgrad (die Magnetronbewegung) nicht direkt gekühlt werden kann.

Zweitens kann eine Penningfalle bei gleicher Fallenstärke größer gebaut werden. Dadurch kann das Ion weiter entfernt von den Oberflächen der Elektroden gehalten werden. Die Wechselwirkung mit Oberflächenpotenzialen, die zu Aufheizungen und Dekohärenz führt, fällt schnell mit zunehmenden Abstand von der Oberfläche ab.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Penning-Falle aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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