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Rückprallhammer



Der Rückprallhammer (Schmidt-Hammer) ist ein Instrument zur zerstörungsfreien Werkstoffprüfung, mit dem die Druckfestigkeit z.B. von Beton punktweise gemessen werden kann (Ref.: DIN EN 12504-2:2001 ).

Die Rückprallhärteprüfung ermöglicht einen schnellen Überblick über den Zustand z.B. eines Betonbauwerkes, auch an Stellen, an denen aus statischen oder bautechnischen Gründen (z.B. Platzmangel, schwer zugängliche Stellen) keine Kernproben für eine Laboranalyse entnommen werden können. Zur Klassifikation eines Betons (Einordnung in eine Druckfestigkeitsklasse) ist die Prüfung mit dem Rückprallhammer ausdrücklich nicht geeignet (Ref.: DIN EN 12504-2:2001 ).

Prinzip

Wenn kinetische Energie auf einen Werkstoff einwirkt, so wird immer ein Teil dieser Energie umgewandelt, beispielsweise in Wärme im Fall von Verformung des Werkstoffes (vgl. Energieerhaltungssatz). Je härter der Werkstoff, desto weniger Energie wird von ihm aufgenommen (Verformung) und umgewandelt. Durch Messung dieser Energieumwandlung kann die die Härte bzw. die Druckfestigkeit des Werkstoffes bestimmt werden. Hierbei ist zu beachten, dass je nach Elastizitätsmodul des Werkstoffes die Druckfestigkeit bei gleicher Härte variieren kann.

Durchführung

Der Rückprallhammer wird punktuell auf die zu prüfende Stelle aufgesetzt und ausgelöst.

Dabei wird durch eine gespannte Feder ein Gewicht beschleunigt, dessen Impuls auf einen Schlagbolzen übertragen wird, welcher mit seinem runden Ende auf dem Prüfling aufschlägt und zurückprallt. Je härter der Werkstoff, destwo weiter prallt der Bolzen zurück. Die Rückprallstrecke wird auf einer Skala angezeigt und ist ein Maß für die Rückprallenergie. Aus einer dem Rückprallhammer zugeordneten Tabelle wird dann die Festigkeit abgelesen.

Die Beschaffenheit eines Werkstoffes kann jedoch aufgrund seiner internen Struktur stark variieren. So besteht z.B. Beton aus Materialien unterschiedlicher Druckfestigkeit und Körnung (Sand, Kies, Zement, Luftporen). Ein einzelner Prüfvorgang stellt demzufolge nur eine nicht repräsentative Stichprobe dar, weshalb eine Reihe von Messungen notwendig ist, aus deren Ergebnissen dann ein Mittelwert gebildet wird, um Festigkeitsschwankungen auszugleichen.

Es gibt auch Rückprallhammer, die durch elektronische Meßwerterfassung die Mittlung während der Messreihe berechnen.

Referenzen

  • DIN 1048 Teil 2: Prüfverfahren für Beton, Festbeton in Bauwerken und Bauteilen.
  • DIN EN 12504-2:2001 Prüfung von Beton in Bauwerken, Teil 2: Zerstörungsfreie Prüfung Bestimmung der Rückprallzahl
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Rückprallhammer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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