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Temmler



Temmler Pharma GmbH & Co. KG
Unternehmensform Kommanditgesellschaft
Gründung 1917
Unternehmenssitz Marburg, Deutschland

Unternehmensleitung

Geschäftsführer:
Hans Joachim Ricken
Dr. Werner Schneider
Konstanze Ricken

Mitarbeiter 200 (2006)
Umsatz 34 Mio. EUR (2005)
Branche Pharma
Website www.temmler.de

Die Temmler Pharma GmbH & Co. KG ist ein mittelständisches unabhängiges Pharmaunternehmen mit Hauptsitz in Marburg. Das Unternehmen beschäftigt rund 200 Mitarbeiter und erzielte 2005 einen Umsatz in Höhe von 34,2 Mio. Euro.[1]

Geschichte

Die Temmler-Werke wurden 1917 von Hermann Temmler in Detmold gegründet. Sie fusionierten 1919 mit der Vereinigte Chemische Fabriken GmbH in Detmold zu den Vereinigten Chemischen Fabriken H. Temmler. 1925 wurde der Geschäftssitz nach Berlin verlegt. Ab 1933 konzentrierte das Unternehmen seine Geschäftstätigkeit und Produktion vollständig auf den Standort am Berliner Flugplatz Johannisthal. Nach dem 1933 von den Nationalsozialisten erzwungenen Ausscheiden des jüdischen Miteigentümers der Chemischen Fabrik Tempelhof, Albert Mendel, übernahm Temmler 1934 Beteiligungen an der Chemischen Fabrik Tempelhof. Das Unternehmen firmierte danach unter der Bezeichnung Preuß & Temmler AG. Die im Ostteil Berlins gelegenen Produktionsstätten wurde 1945 sequestriert und teilweise demontiert, ab 1946 unter Treuhandverwaltung gestellt und 1949 enteignet.[2] Die dortige Produktion wurde zunächst als VVB Pharma Temmler-Werke fortgeführt.

Temmler wurde seinerzeit besonders durch die Einführung des Methamphetamin-Präparates Pervitin® bekannt. Insbesondere während der »Blitzkriege« gegen Polen und Frankreich 1939/40 fand Pervitin millionenfache Verwendung. Es war auch unter Spitznamen, wie z. B. Panzerschokolade, bekannt. Allein von April bis Juli 1940 wurden mehr als 35 Millionen Tabletten an Heer und Luftwaffe ausgeliefert.[3]

Nach dem Krieg wurde die Geschäftstätigkeit der Firma zunächst in Hamburg-Neugraben und ab 1960 in Marburg fortgeführt. Seit 1982 ist Temmler auch in der Auftragsherstellung für andere Pharmaunternehmen tätig. Von 1990 bis 1999 gehörte Temmler zur Degussa-Tochtergesellschaft ASTA Medica. Seitdem ist die Firma wieder in Privatbesitz.

2007 erwarb Temmler drei Produktionsstandorte des japanischen Pharmaunternehmens Astellas.

Geschäftstätigkeit

Temmler ist in der Entwicklung, Zulassung, Produktion und Vermarktung von Arzneimitteln tätig und konzentriert sich dabei zum einen auf den Vertrieb von branded generics, insbesondere Arzneimittel für Erkrankungen des zentralen Nervensystems, sowie zum anderen auf die Auftragsherstellung und galenische Auftragsentwicklung für andere Pharmaunternehmen. Das Unternehmen erzielt die Hälfte seines Umsatzes mit Auftragsarbeiten für Dritte.

Zu den bekannteren eigenen Produkten gehören Faustan® (Diazepam) und Regenon® (Amfepramon). Pervitin® wurde 1988 vom Markt genommen.

Produktionsstandorte befinden sich neben Marburg auch in Feldkirchen und Bruckmühl sowie in Killorglin (Irland) und Carugate (Italien).

Quellen

  1. Homepage der Fa. Temmler
  2. Landesarchiv Berlin
  3. Pieper W. Nazis on Speed – Drogen im 3. Reich; Grüne Kraft 2002, ISBN 3-930442-53-1
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Temmler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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