Conoco plant Anlage für Kohlenstoff-Fasern in Leuna

Leuna konnte sich gegen den Standort Rotterdam durchsetzen.

23.01.2002
Leuna. Der US-Erdölverarbeiter Conoco (Houston/Texas) will am Chemiestandort Leuna 500 Millionen Euro in den Bau einer Anlage zur Produktion des High-Tech-Materials Kohlenstoff-Fasern investieren. 200 Stellen sind geplant. Wie die Mitteldeutsche Zeitung erfuhr, soll das Vorhaben allerdings erst ab 2004 auf dem Gelände der alten Raffinerie realisiert werden. Bis dahin muss das ausgewählte Areal von den noch im Boden befindlichen Altlasten befreit werden. Das Magdeburger Umweltministerium hatte am Wochenende verkündet, dass für diese ökologische Maßnahme fünf Millionen Euro bewilligt worden seien (MZ berichtete). Das Wirtschaftsministerium wollte das Conoco-Vorhaben nicht bestätigen. Leuna hat sich bei dieser Großinvestition gegen den Mitbewerber Rotterdam durchgesetzt, wurde weiter bekannt. Vertreter von Conoco halten sich bereits seit Monaten in Leuna auf, um die Gegebenheiten des Standortes zu prüfen. Um das Vorhaben ungestört vorbereiten zu können, war der Deckname "Rhino" gewählt worden. Kohlenstoff-Fasern gelten in vielen Bereichen der Industrie als Zukunftswerkstoff. Das Material besticht durch extrem geringes Gewicht und hohe Festigkeit. Unter anderem wird es beim Bau des Flugzeugtyps "Airbus" eingesetzt. Conoco beschäftigt in 40 Ländern insgesamt 15000 Mitarbeiter. Zum deutschen Ableger des US-Konzerns gehört das Jet-Tankstellennetz.

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