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Alkylantien



Alkylantien oder Alkylanzien (alkylierende Verbindungen) gehören zu den Zytostatika, sie werden hauptsächlich als Medikament bei der Chemotherapie zur Behandlung von Krebs eingesetzt. Sie können Alkylgruppen in die DNA mit Erbinformationen einbauen und damit grundlegend umschreiben. Danach teilt sich die betroffene Zelle meist nicht mehr.

Inhaltsverzeichnis

Funktion

Da die Alkylantien mit zwei oder mehr funktionellen Gruppen versehen sind, können sie zwei DNA-Stränge vernetzen und dadurch verhindern, dass diese während der Zellteilung korrekt verdoppelt werden. Alkylantien können aber auch die DNA-Stränge aufbrechen und dadurch ebenfalls unbrauchbar machen. Die medikamentöse Wirkung beruht also auf einer Hemmung der DNA-Replikation. Alkylantien sind mutagen und karzinogen. Sie werden bei Lymphomen, Leukämie, Brust- und Lungenkrebs sowie bei Sarkomen noch oft eingesetzt. Besondere Bedeutung haben sie gegen bösartige Hirntumore.

Nebenwirkungen

Ihre Hauptnebenwirkungen sind Übelkeit, Anämie und Immunschwächung.

Die destruktive Wirkung auf die DNA beeinträchtigt besonders schnell wachsende Zellen wie Schleimhaut-, Haarwurzel-, Keimdrüsen- und Knochenmarkszellen, aber auch die Krebszellen.

Wirkstoff-Familien

  • Stickstoff-Lost-Derivate
- Cyclophosphamid
- Ifosfamid
- Mafosfamid
- Trofosfamid
- Melphalan
- Chlorambucil
- Bendamustin
  • Akylsulfonate
- Busulfan
- Treosulfan
  • Nitrosoharnstoffe
- Carmustin, Lomustin, Nimustin, Estramustin


Literatur

  • Ulrich Meyer: Die Geschichte der Alkylanzien. Pharmazie in unserer Zeit 35(2), S. 104 - 109 (2006), ISSN 0048-3664


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