Wachstumspotential: Ceresana sieht Chancen für Polypropylen

10.12.2014 - Deutschland

Polypropylen (PP) steckt überall: in Verpackungsmaterial und Haushaltsgeräten, in Kleidern ebenso wie in Fahrzeugen und zahllosen anderen Produkten. „Im Jahr 2013 wurden weltweit 55,1 Millionen Tonnen Polypropylen verbraucht. Damit ist PP nach Polyethylen die meistverkaufte Kunststoff-Sorte“, erläutert Oliver Kutsch, der Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts Ceresana. „Wir erwarten bis 2021 ein weltweites Umsatzwachstum von durchschnittlich 5,8% pro Jahr.“ Ceresanas Marktreport zu Polypropylen erscheint gerade in der bereits dritten Auflage.

Verbrauch wächst vor allem in Asien

Die Erschließung neuer Anwendungsgebiete, die Entwicklung von Biokunststoffen aus nachwachsenden Rohstoffen sowie der Ersatz anderer Materialien eröffnen Polypropylen ein hohes Wachstumspotential. Massiv steigt die Nachfrage nach wie vor in China und Indien, weshalb auf die Region Asien-Pazifik im Jahr 2021 voraussichtlich rund 58% des weltweiten Verbrauchs entfallen wird. In den USA, dem größten Abnehmer von starren Kunststoffverpackungen, zieht die Nachfrage nach Polypropylen ebenfalls an. In Deutschland, Italien und Frankreich, den größten europäischen Verbraucher-Ländern, steigt die Nachfrage dagegen kaum noch. Der Weltmarkt-Anteil westeuropäischer PP-Hersteller wird in den nächsten Jahren voraussichtlich von 13,9% auf 11,4% sinken. Stärker wächst der Absatz in Osteuropa. Besonders in Russland konnte PP im Verpackungssektor gegenüber konkurrierenden Kunststoffen wie Polyethylen und PET stark zulegen.

Gut verpackt mit Polypropylen

Über die Hälfte des weltweit verbrauchten Polypropylens wird zur Herstellung von Verpackungen eingesetzt. Das größte Anwendungsgebiet sind flexible Verpackungen aus PP-Folien. Danach folgen starre Verpackungen, zum Beispiel Behälter und Verschlüsse. Fasern und Konsumprodukte aus Polypropylen erreichen einen Anteil von jeweils rund 12%. Die größte Wachstumsrate wird in den kommenden Jahren voraussichtlich der Einsatz in der Fahrzeugindustrie verzeichnen. Die Bauindustrie sowie der Bereich Elektro und Elektronik erhöhen ihren Polypropylen-Verbrauch im Schnitt um rund 4% pro Jahr.

Preisanstieg gedämpft

Die Produktionskapazitäten für den Grundstoff Propylen werden derzeit besonders in China stark ausgebaut, vor allem alternative Technologien zur Dehydrierung von Propan (PDH-Anlagen) und zur Nutzung von Kohle (CTO-Technologie). In der Folge entstehen dort auch zahlreiche neue Anlagen zur Herstellung von Polypropylen. Die detaillierte Analyse der Produktionskapazitäten ergibt ein aufschlussreiches Bild der zukünftigen Wachstumsregionen: Asien-Pazifik verfügt bereits heute über knapp die Hälfte der weltweiten Kapazitäten und wird diese in den kommenden acht Jahren nochmals um über 40% ausbauen. Weitere große Anlagen sind in Osteuropa und im Mittleren Osten geplant. Deshalb werden die Polypropylen-Preise und der Umsatz trotz wachsender Nachfrage voraussichtlich nur mäßig steigen.

Der Mittlere Osten versorgt die Welt

Westeuropa wird in den kommenden Jahren aufgrund sinkender Produktionszahlen vom Nettoexporteur zum Nettoimporteur von Polypropylen. Die Region Asien-Pazifik wird trotz wachsender eigener Produktionskapazitäten voraussichtlich netto rund 2 Millionen Tonnen importieren. China benötigt seine steigende Herstellung in erster Linie, um die inländische Nachfrage zu befriedigen. Sollten alle geplanten Projekte realisiert werden, wird dagegen vor allem der Mittlere Osten seine Exporte in den kommenden Jahren stark erhöhen und die steigende Weltnachfrage abdecken.

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