WACKER schließt 2014 über den Erwartungen ab

02.02.2015 - Deutschland

Die Wacker Chemie AG hat nach einem starken 4. Quartal ihre eigenen Erwartungen für den Umsatz und das Ergebnis des Gesamtjahres 2014 leicht übertroffen. Der Münchner Chemiekonzern erzielte nach seinen vorläufigen Berechnungen im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gesamtumsatz von 4,83 Mrd. € (2013: 4,48 Mrd. €). Das sind 8 Prozent mehr als im Jahr 2013. Die Hauptgründe für diesen Anstieg sind höhere Absatzmengen in allen Geschäftsbereichen und bessere Preise für Polysilicium.

Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich nach den vorläufigen Zahlen auf 1,04 Mrd. € (2013: 679 Mio. €). Das sind 53 Prozent mehr als vor einem Jahr. Zusätzlich zum guten operativen Geschäftsverlauf haben Sondererträge aus aufgelösten und neu strukturierten Verträgen mit Kunden aus der Solarindustrie das EBITDA erhöht. Sie beliefen sich im Gesamtjahr 2014 auf rund 206 Mio. € (2013: 78 Mio. €). Im Halbleitergeschäft hat sich die Integration von Siltronic Silicon Wafer in Singapur positiv auf den Umsatz und das EBITDA von Siltronic ausgewirkt. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des Geschäftsjahres 2014 hat sich nach den vorläufigen Berechnungen mit 443 Mio. € (2013: 114 Mio. €) gegenüber dem Vorjahr fast vervierfacht. Das Jahresergebnis 2014 des WACKER-Konzerns liegt bei 195 Mio. € (2013: 6 Mio. €).

„Unser Geschäft hat sich im 4. Quartal gut entwickelt“, sagte Konzernchef Rudolf Staudigl am Donnerstag in München. „Die Nachfrage unserer Kunden war in allen Geschäftsbereichen deutlich höher als sonst zum Jahresende üblich. Insgesamt verzeichnen wir das zweitbeste Schlussquartal in der Geschichte des Unternehmens. Ich sehe das als eine solide Basis für den Start in das neue Geschäftsjahr.“

Investitionen, Netto-Cashflow und Nettofinanzschulden

Die Investitionen von WACKER im Geschäftsjahr 2014 lagen nach den vorläufigen Zahlen bei 572 Mio. € (2013: 504 Mio. €). Das sind projektbedingt gut 13 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Abschreibungen des vergangenen Geschäftsjahres beliefen sich auf 599 Mio. € (2013: 564 Mio. €). Der Großteil der Investitionen ging in den laufenden Aufbau des neuen Polysilicium-Standorts Charleston im US-Bundesstaat Tennessee. Weitere Mittel flossen in den Ausbau der Produktionskapazitäten für Dispersionspulver in Deutschland und China.

Der Netto-Cashflow des Konzerns ist im vergangenen Jahr stark gewachsen. Er belief sich auf 216 Mio. € (2013: 110 Mio. €). Das sind 96 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Hauptgrund für den Anstieg ist das höhere Jahresergebnis. Die Nettofinanzschulden des Konzerns haben sich wie erwartet um knapp 300 Mio. € erhöht. Sie beliefen sich zum Stichtag 31. Dezember 2014 auf 1,08 Mrd. € (31.12.2013: 792 Mio. €).

„Wir haben unsere Jahresprognose bei allen wesentlichen Steuerungskennzahlen erreicht und teilweise übertroffen“, sagte Finanzvorstand Joachim Rauhut. „Unsere Investitionen lagen wie angekündigt unter dem Niveau der Abschreibungen, was sich positiv auf unseren Cashflow ausgewirkt hat. Besonders im Halbleitergeschäft haben wir über das gesamte Jahr hinweg einen kontinuierlichen Aufwärtstrend verzeichnet und für das 4. Quartal weist Siltronic eine EBITDA-Marge von 17 Prozent aus.“

Geschäftsentwicklung im 4. Quartal 2014

Das 4. Quartal 2014 hat der WACKER-Konzern mit deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und Ergebnis abgeschlossen. Der Konzernumsatz summierte sich von Oktober bis Dezember 2014 auf rund 1,19 Mrd. € (Q4 2013: 1,09 Mrd. €). Das ist ein Plus von knapp 10 Prozent. Noch stärker wuchs das EBITDA. Es belief sich im 4. Quartal 2014 auf 180 Mio. € (Q4 2013: 158 Mio. €). Das sind 14 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Dank einer regen Kundennachfrage lagen die Umsätze in allen Geschäftsbereichen über den jeweiligen Werten aus dem 4. Quartal 2013. Gleichzeitig waren die Preise für Polysilicium, aber auch für Polymerprodukte höher als vor einem Jahr. Währungseffekte aus dem im Jahresvergleich schwächeren Euro haben im 4. Quartal 2014 die Ergebnisentwicklung ebenfalls positiv beeinflusst.

Die drei Chemiebereiche von WACKER haben von Oktober bis Dezember 2014 ihren Umsatz deutlich gesteigert. Sie erzielten im 4. Quartal einen Gesamtumsatz von 716 Mio. € (Q4 2013: 656 Mio. €). Für dieses Plus von 9 Prozent sind vor allem die im Jahresvergleich höheren Absatzmengen bei Dispersionen und Dispersionspulvern verantwortlich, während sich das Geschäft mit Siliconen verhaltener entwickelte. Auch bessere Preise für Polymerprodukte haben die Umsatzentwicklung positiv beeinflusst. Das EBITDA der Chemiebereiche fiel dagegen niedriger aus als im Schlussquartal des Jahres 2013. Es belief sich im 4. Quartal 2014 auf 62 Mio. € (Q4 2013: 79 Mio. €). Das sind 22 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Hauptgründe für diesen Rückgang waren die planmäßige Abstellung einer Großanlage sowie ein Sondereffekt im Vorjahr. Aufgelöste Rückstellungen, die in der Vergangenheit für drohende Verluste aus zukünftigen Abnahmeverpflichtungen aus dem Gemeinschaftsunternehmen mit Dow Corning in China gebildet worden waren, hatten das EBITDA der Chemiebereiche im 4. Quartal 2013 um 14 Mio. € erhöht.

WACKER POLYSILICON hat im 4. Quartal 2014 vor allem dank der im Vergleich zum Vorjahr spürbar höheren Preise für Solarsilicium seinen Umsatz ausgebaut. Der Geschäftsbereich erzielte von Oktober bis Dezember 2014 einen Gesamtumsatz von 262 Mio. €

(Q4 2013: 250 Mio. €). Das ist ein Plus von 5 Prozent. Deutlich stärker stieg das EBITDA. Es summierte sich im Schlussquartal 2014 auf 89 Mio. € (Q4 2013: 71 Mio. €). Das ist ein Plus von 25 Prozent. Der wesentliche Grund für das höhere Ergebnis sind die im Jahresvergleich besseren Preise für Solarsilicium. Um die anhaltend gute Nachfrage seiner Kunden zu bedienen, fuhr der Geschäftsbereich seine Produktionsanlagen im Schlussquartal weiter mit Volllast. Daraus ergab sich eine gute Fixkostenabdeckung, die das Ergebnis ebenfalls positiv beeinflusst hat. Im 4. Quartal 2014 gab es keine Sondererträge aus vereinnahmten Kundenanzahlungen und Schadenersatzleistungen aus aufgelösten Verträgen. Im Schluss-quartal 2013 hatte WACKER POLYSILICON hier rund 8 Mio. € verbucht.

Siltronic hat von Oktober bis Dezember 2014 dank einer robusten Kundennachfrage Umsatz und EBITDA sowohl gegenüber dem Schlussquartal des Vorjahres als auch im Vergleich zum 3. Quartal 2014 gesteigert. Der Gesamtumsatz von Siltronic belief sich im 4. Quartal auf 223 Mio. € (Q4 2013: 175 Mio. €). Das sind 27 Prozent mehr als vor einem Jahr. Deutlich höhere Absatzmengen haben die niedrigeren Preise für Halbleiterwafer mehr als ausgeglichen. Gegenüber dem Vorquartal blieben die Waferpreise weitgehend unverändert. Noch stärker als der Umsatz wuchs das EBITDA. Es belief sich im 4. Quartal 2014 auf 38 Mio. € (Q4 2013: 11 Mio. €) und hat sich damit im Jahresvergleich mehr als verdreifacht. Die Einbeziehung von Siltronic Silicon Wafer ebenso wie die Maßnahmen, die Siltronic ergriffen hat, um die Produktivität zu steigern und die Kosten zu senken, haben das Ergebnis positiv beeinflusst.

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