HDPE-Kunststoffe auf Wachstumskurs

Ceresana präsentiert dritten Marktreport zu Polyethylen hoher Dichte

27.02.2015 - Deutschland

Milchflaschen, Wasserrohre, Folien oder auch Feuerwerkskörper: Polyethylen hoher Dichte (HDPE) wird für die unterschiedlichsten Produkte gebraucht. Der vielseitig einsetzbare Kunststoff dient beispielsweise zur Herstellung von Verpackungen und Hohlkörpern aller Art, Haushaltswaren, aber auch technischen Teilen und Bauprodukten. „Im Jahr 2014 wurde mit HDPE weltweit ein Umsatz von 61,8 Milliarden US-Dollar erzielt“, berichtet Oliver Kutsch, der Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts Ceresana. „Wir erwarten ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 4,2% pro Jahr, so dass bis 2022 rund 85,8 Milliarden US-Dollar erreicht werden.“

Erholung in Nordamerika

Nach dem neusten HDPE-Marktreport von Ceresana, der bereits dritten Auflage, ist die Region Asien-Pazifik der mit Abstand größte Verbraucher dieser wichtigen Kunststoff-Sorte: Sie hat ihren Weltmarktanteil in den letzten acht Jahren von 33% auf fast 44% erhöht. Auch in Zukunft wird diese Region am stärksten wachsen, wenn auch nicht mehr im gleichen Maß wie in der Vergangenheit. Osteuropa und der Mittlere Osten haben eine konstant wachsende HDPE-Nachfrage zu verzeichnen. Die Märkte in Nordamerika und Westeuropa sind in den letzten Jahren geschrumpft, legen jetzt aber wieder zu. In den kommenden Jahren wird voraussichtlich vor allem Nordamerika eine Kehrtwende schaffen.

Vor allem Folien und starre Verpackungen

HDPE wird am häufigsten für die Herstellung von Folien eingesetzt, das heißt vor allem Verpackungsfolien, Beutel, Säcke und Tüten. Rund 26% des Gesamtverbrauchs fielen im Jahr 2014 auf den Bereich starre Verpackungen, zum Beispiel Flaschen, Kanister und Deckel. Ein weiteres bedeutendes Einsatzgebiet sind Produkte für die Bauindustrie, etwa Rohre und Kabel. In den Ländern Asien-Pazifiks dominiert aufgrund der hohen Folienproduktion und der starken Bauindustrie die Extrusion als Verarbeitungsverfahren. In Nordamerika und Westeuropa wird HDPE dagegen überwiegend mit dem Blasformverfahren oder Spritzguss verarbeitet.

Mehr Fabriken, weniger Unternehmen

Inklusive Swing Plants, welche wahlweise HDPE oder LLDPE (Lineares Low-Density-Polyethylen) herstellen können, betrug die weltweite Produktionskapazität für HDPE im Jahr 2014 rund 57,5 Millionen Tonnen. Für die kommenden Jahre sind zahlreiche neue HDPE-Fabriken geplant. Zwar gibt es noch einige kleinere Anbieter, aber bereits rund 57% der weltweiten Kapazität entfallen auf die 15 größten Unternehmen (inklusive Joint-Ventures). Diese Marktkonzentration wird voraussichtlich weiter zunehmen.

Überall Wachstum, nur nicht in Westeuropa

Die HDPE-Produktion in Westeuropa wird aufgrund der Schließung von Betrieben und dem Ausbleiben von Kapazitätserweiterungen sinken. In allen anderen Weltregionen wird die Produktion voraussichtlich weiter steigen, wobei die größten Zuwächse in Asien, dem Mittleren Osten und Nordamerika erwartet werden. Die höchsten Wachstumsraten wird es dagegen in Afrika und Südamerika geben, weil dort das Ausgangsniveau sehr niedrig ist. Während Westeuropa in Zukunft zunehmend auf Importe angewiesen sein wird, erhöht Nordamerika seine Nettoexporte in den kommenden acht Jahren um voraussichtlich über eine Million Tonnen. Am meisten HDPE wird aber aus dem Mittleren Osten exportiert: netto rund 4,8 Millionen Tonnen pro Jahr.

Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Entdecken Sie die neuesten Entwicklungen in der Batterietechnologie!