Linde verdient dank Sparkurs und Euro-Schwäche mehr

28.10.2015 - Deutschland

(dpa-AFX) Der Industriegase-Spezialist Linde hat im dritten Quartal dank eines schwächeren Euro und besser laufenden Geschäften in der Gase-Sparte mehr verdient als ein Jahr zuvor. Zudem habe Linde die höheren Kosten dank seines Sparkurses ausgleichen können, schrieb Jeremy Redenius vom Analysehaus Bernstein in einer Studie. Allerdings sollten auslaufende Verträge in Australien und Italien erneut belasten. Mit einer weiter guten Entwicklung rechnet Analyst Eggert Kuls von MM Warburg im Geschäft mit Medizingasen in den USA. Aber auch in China rechnet er mit Zuwächsen.

Der seit mehr als einem Jahr amtierende Konzernchef Wolfgang Büchele strafft derzeit die Organisation und will sich auf das Kerngeschäft etwa mit Flaschen- und Medizingasen konzentrieren. Im dritten Quartal dürften deshalb erneut Umbaukosten anfallen. Ein Jahr zuvor hatte Linde wegen schlechter laufender Geschäfte in Brasilien und Australien sowie Problemen mit Produktionsanlagen in China und Vietnam insgesamt 229 Millionen Euro abgeschrieben.

Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg bis Montag befragten Experten erwarten im dritten Quartal im Schnitt einen für die Aktionäre anrechenbaren Gewinn von 307 Millionen Euro. Bereinigt um Sondereffekte wie etwa Umbaukosten gehen die Experten von 393 Millionen Euro aus. Im Vorjahreszeitraum hatte der Überschuss 194 Millionen Euro betragen. Das operative Ergebnis (Ebitda) sehen die Analysten nach gut 1 Milliarde Euro nun bei fast 1,1 Milliarden Euro. Beim Umsatz rechnen sie mit knapp 4,6 Milliarden Euro. Das wären knapp 200 Millionen Euro mehr als ein Jahr zuvor.

Neben den Bilanzdaten stehen vor allem Aussagen zum laufenden Schlussquartal im Fokus. Analysten gehen davon aus, dass das Linde-Management die Jahresziele bestätigen wird. Linde hatte bei Vorlage der Halbjahreszahlen Ende Juli wegen eines schwächeren Geschäfts im Anlagenbau seine Erwartungen für das Gesamtjahr leicht reduziert. Der Vorstand rechnet seitdem mit einem Umsatz zwischen 17,9 und 18,5 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis ohne Sondereffekte soll auf 4,1 bis 4,3 Milliarden Euro steigen. 2014 setzte Linde gut 17 Milliarden Euro um, das operative Ergebnis betrug 3,9 Milliarden Euro.

Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Entdecken Sie die neuesten Entwicklungen in der Batterietechnologie!