Keine Einigung über Öl-Drosselung

Was Autofahrer freut, ärgert die Mitglieder des Ölkartells Opec: Die Ölpreise sind seit langem im Keller

31.10.2016 - Österreich

(dpa) Die Mitglieder des Ölkartells Opec haben sich nicht mit anderen Rohstoffmächten auf eine Drosselung der Produktion einigen können. Angesichts der niedrigen Weltmarktpreise für Rohöl hoffen einige Länder darauf, mit einer Reduzierung der Fördermengen den Markt zu stabilisieren und die Einnahmen zu erhöhen.

In einer offiziellen Mitteilung hieß es am Samstag in Wien, dass die Opec auch im kommenden Jahr mit niedrigen Preisen rechnet. Der Opec gehören 14 Länder an: Neben den Gründungsmitgliedern Iran, Irak, Kuwait, Saudi Arabien und Venezuela sind dies Katar, Indonesien, Libyen, die Vereinigten Arabischen Emirate, Algerien, Nigeria, Ecuador, Gabun und Angola.

Um einen Weg aus der Krise zu finden, soll sich das Kartell künftig regelmäßig mit Nicht-Opec-Ländern wie Russland, Mexiko und Brasilien treffen. Die Beratungen sollen bereits im November weitergehen.

Bei dem nächsten Treffen müssten alle Länder detaillierte Zahlen über eine mögliche Drosselung vorlegen, hieß es aus der kasachischen Delegation. «Von Seiten der Nicht-Opec-Länder gab es bis jetzt jedenfalls kein Zusage für ein Einfrieren», sagte der kasachische Vize-Energieminister Magsum Mirsagalijew. Wichtiger sei nun ohnehin, einen Dialog herzustellen.

Die brasilianische Delegation zeigte sich zufrieden nach dem Treffen, allerdings sei die Macht des Staates bei Regulationen nur begrenzt: «Brasilien ist nicht in der Lage, die Produktion der Unternehmen zu begrenzen», sagte Márcio Felíx Carvalho Bezerra aus dem Energieministerium. Russlands Delegation gab weder vor noch nach dem Treffen einen Kommentar ab.

Selbst die Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) untereinander konnten sich am Freitag trotz Verhandlungen bis in den späten Abend selbst nicht auf eine Förderkürzung einigen. Besonders der Iran und Irak sollen ihre Produktion sogar noch ausweiten wollen, hieß es in Wien.

Am 25. und 26. November sollen die Opec-Länder nochmals zusammenkommen, um die individuelle Förderquote der einzelnen Länder zu besprechen. Dabei sollen auch Nicht-Opec-Länder teilnehmen.

Am 30. November entscheiden dann die Öl-Minister über ein geplantes Einfrieren. Das Kartell hatte im September angekündigt, die Produktion auf 32,5 bis 33,0 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag zu senken. Im September wurden von den Opec-Mitgliedern laut eigenen Angaben im Schnitt täglich 33,39 Millionen Barrel gepumpt.

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