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Freiburger Max-Planck-Wissenschaftler decken genetische Grundlage der Haarbildung auf und entwickeln neuartige Präparate gegen Haarausfall
27.11.2000
Wissenschaftlern am Max-Planck-Institut für Immunbiologie in Freiburg ist es gelungen, die
Wirkungsweise eines wichtigen Reglers für die Haarbildung aufzuklären. Dieses Schalterprotein
reguliert die Aktivität zahlreicher Gene, die wiederum die Information für Struktur-Proteine des
Haares, die so genannten Keratine, tragen. Keratine sind mechanisch widerstandsfähige Eiweißstoffe,
die dem Haar Struktur und Festigkeit geben. Nachdem den Wissenschaftlern schon vor einigen Jahren
gelungen war, dieses Schalterpoteins zu identifizieren, konnten sie in ihren nachfolgenden
Untersuchungen auch dessen Wirkungsmechanismus aufklären und gezielt beeinflussen. Damit eröffnen
sich jetzt neue Therapieprinzipien sowohl für die Behandlung von Haarausfall als auch von
unerwünschter Körperbehaarung.
Die Wissenschaftler um Prof. Thomas Boehm beschäftigen sich mit der Frage, wie das Immunsystem auf
molekularer Ebene funktioniert. Die Entdeckung des Schalterproteins für die Haarbildung war dabei eher
zufällig. Sie geht zurück auf die Untersuchung eines genetischen Defektes bei Mäusen, die neben einer
Immunschwäche auch von erblicher Haarlosigkeit betroffen sind. "Wir haben uns damals gefragt, welches
Gen bei diesen nackten Mäusen eigentlich defekt ist, weil dieses Gen ja für das Wachsen der Haare
verantwortlich sein muss", sagt Boehm.
Haare wachsen aus Haarfollikeln im Wechsel von Wachstums- und Ruhephasen. Am Ende jeder Periode geht
das Haar verloren und wird im nächsten Haarzyklus durch ein neues ersetzt. Die Steuerung dieses Kreislaufs
wird durch viele Faktoren beeinflusst. Entsprechend vielfältig waren und sind bisherige Therapie-Versuche.
Im bisher jüngsten Ansatz versucht man, den Haarausfalls durch Eingriffe in den Hormonhaushalt zu
behandeln, was zu entsprechenden Nebenwirkungen führt. Experimente der Freiburger Forscher zeigen, dass
dies zur Beeinflussung der Aktivität des Schalterproteins nicht erforderlich ist. Vielmehr ist nach den
Vorstellungen der Wissenschaftler nur eine lokale Behandlung der Haarwurzeln, z.B. mit einer Creme oder
einem speziellen Shampoo, notwendig, was mögliche Nebenwirkungen dieser Therapie deutlich reduziert.
Den Freiburger Forschern ist mit ihren Erkenntnissen über die Regulation des Haarwachstums ein
entscheidender Fortschritt gelungen. Gleichzeitig verdeutlicht dieses Projekt, wie Grundlagenforschung in
unerwarteter Weise zu neuartigen Anwendungen für medizinische Probleme beim Menschen führen kann. Die
Forscher am Freiburger Max-Planck-Institut denken jetzt über die Gründung einer eigenen Firma nach.
Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.
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