EU fördert Vinnolit-Projekt zum Wasserrecycling

Ultrafiltration von Prozessabwasser senkt Wasserverbrauch in Knapsack um 200.000 m3 pro Jahr

09.12.2008 - Deutschland

Vinnolit ist ein Hersteller des Kunststoffs PVC und betreibt im Chemiepark Knapsack mehrere Produktionsbetriebe mit denen PVC und Natronlauge aus den Rohstoffen Steinsalz, Ethylen und elektrischer Strom hergestellt werden. Im April 2008 wurde bei Vinnolit Knapsack mit „PVClean“ eine - von der EU-Kommission im Rahmen des LIFE III-Programms geförderte – Anlage zum Recycling des Prozessabwassers eines Suspensions-PVC-Betriebs im großtechnischen Maßstab in Betrieb genommen.

Vinnolit

Ultrafiltrationsanlage zum Recycling von Prozessabwasser aus der PVC-Produktion

„Mit der neuen Technologie werden in Knapsack 200.000 m3 Abwasser pro Jahr recycelt“, sagt Vinnolit-Standortleiter Dr. Thomas Schäfer. Die Abwassermenge wird laut Unternehmen deutlich reduziert und der Frischwasserverbrauch entsprechend verringert. Die erfolgreiche Technologieentwicklung ist nach eigenen Angaben von besonderem Interesse, da das Suspensions-Verfahren mit einem Anteil von etwa 90% das weltweit wichtigste Verfahren zur Herstellung von PVC ist.

Das bei der Polymerisation von PVC eingesetzte Wasser wird im weiteren Prozessverlauf wieder abgetrennt und fiel bislang als Abwasserstrom zur Kläranlage an. Dieses Wasser konnte bisher nicht wieder verwendet werden, da der unbehandelte Abwasserstrom in geringer Menge Produkt enthält. Erst nach erfolgreicher Abtrennung dieser Partikel aus dem Abwasser kann es anstelle von Frischwasser wieder bei der Polymerisation eingesetzt werden.

„Das Grundprinzip erscheint einfach, in der Vergangenheit sind jedoch mehrere Anläufe von PVC-Herstellern aufgrund technischer Probleme und einer fehlenden Wirtschaftlichkeit gescheitert“, erläutert Heribert Schmitz, der Leiter des Produktionsteams S-PVC bei Vinnolit Knapsack. „Wir danken daher dem nordrhein-westfälischen Umweltministerium und der EU-Kommission für die Unterstützung und Förderung dieses Projekts, das einen technischen Durchbruch darstellt.“

Die prinzipielle Machbarkeit einer Ultrafiltration wurde in Vorversuchen im Labor- und Technikumsmaßstab nachgewiesen und die physikalisch-chemischen Grundlagen zur Auslegung der Anlage im Produktionsmaßstab erarbeitet. Die Trennaufgabe wird mit einer Keramikmembran mit einem Porendurchmesser von 50 Nanometern bewältigt. Damit gelingt laut Unternehmen eine vollständige Abtrennung der PVC-Partikel aus dem Abwasser.

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