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Guanidiniumnitrat



Strukturformel
NO3
Allgemeines
Name Guanidiniumnitrat
Andere Namen
  • Guanidin-nitrat
  • Guanidine nitrate
  • Guanidinsalpeter
Summenformel CH6N4O3
CAS-Nummer 506-93-4
Kurzbeschreibung kristalliner durchsichtiger Feststoff
Eigenschaften
Molare Masse 122,08 g·mol−1
Aggregatzustand fest
Dichte 1,436 g·cm–3
Schmelzpunkt 217 °C
Siedepunkt Zersetzt sich vor dem Sieden (ab 300 °C)
Löslichkeit

gut löslich in heißem Wasser und in Alkohol, mäßig in kaltem

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung
R- und S-Sätze R: 36/38/43
S: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Guanidinumnitrat, das Guanidinsalz der Salpetersäure ist ein durchsichtiger, bis weißer, brandfördernder kristalliner Feststoff.

Inhaltsverzeichnis

Darstellung

Guanidiniumnitrat kann durch Eintragen von Salpetersäure in Guanidin-, oder Guanidiniumcarbonatlösung dargestellt werden. Diese Reaktion kann stark exotherm verlaufen, weshalb die Temperatur ständig kontrolliert werden muss. Eine andere Möglichkeit ist das gemeinsame Erhitzen von Ammoniumnitrat mit Harnstoff oder Dicyandiamid auf etwa 200 Grad Celsius. Während das Reaktionsgemisch flüssig ist, muss es vor jeglicher Erschütterung geschützt werden und darf nicht umgerührt werden, da sich das gebildete Guanidiniumnitrat, oder die rohen Reaktionskomponenten, vor allem das Ammoniumnitrat sonst explosiv zersetzen könnten.

Eigenschaften

Guanidinnitrat bildet farblose Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 217 °C. Es ist gut löslich in Wasser (46,4 g/l bei Zimmertemperatur) und Alkohol. Guanidinnitrat ist ein explosionsfähiger, brandfördernder Stoff mit vergleichbaren Eigenschaften wie Ammoniumnitrat. Im Gegensatz zu den meisten anderen organischen Salpetersäure-Salzen, wie zum Beispiel Harnstoffnitrat, reagiert es in wäßriger Lösung nicht sauer. Dies hat es dem stark basischen Charakter des Guanidins zu verdanken. Obwohl es ein organisches Nitrat ist, ist es jedoch kein Salpetersäure-Ester, wie beispielsweise Glycerinnitrat, oder Cellulosenitrat. In Reinform ist Guanidinnitrat wenig schlagempfindlich und kann nur durch eine Zündkapsel mit Booster zur Detonation gebracht werden, mit eineigen organischen Stoffen und manchen Metallpulvern bildet es jedoch hochexplosive Mischungen.

Verwendung

Während des Zweiten Weltkriegs wurde es aus Rohstoffmangel zusammen mit Ammoniumnitrat und Zusätzen von Hexogen in schmelzbaren Mischungen verwendet. Heutzutage dient es überwiegend als Ausgangsstoff für die Synthese von Nitroguanidin.

Rechtliches

Die Abgabe an private Endverbraucher unterliegt den Bestimmungen der Chemikalienverbotsverordnung, Gefahrstoff gem. GefStoffV (D) (nicht in RL 67/548/EWG, Anh. 1 gelistet).

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Guanidiniumnitrat aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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