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Limonit



  Limonit, auch Brauneisenerz oder Brauneisenstein genannt, ist ein sehr häufig zu findendes, eisen- und wasserhaltiges Gestein, bestehend vor allem aus den Mineralen Goethit, Lepidokrokit und verschiedenen anderen hydrierten Eisenoxiden. An einigen Fundorten werden auch Beimengungen von Hämatit gefunden.

Durch Glühen setzt Limonit Wasser frei, dehydratiert also. Um festzustellen, ob ein ockerfarbiges Gestein oder eine potenzielle Farberde Limonit enthält, hält man eine Probe über eine Gasflamme, bis sie rot zu glühen beginnt. Hat sie sich nach dem Abkühlen ins Rote oder Purpurne verfärbt, handelte es sich um Limonit. Damit erklärt sich auch, dass viele gelbe Tone nach dem Brennen rötliche Töpfer- oder Ziegeleiwaren (z. B. Terracotta) ergeben. Auf demselben Effekt beruhen die Pigmente gebrannter Ocker, gebrannte Siena oder Umbra gebrannt.

Inhaltsverzeichnis

Bildung und Fundorte

Limonit ist ein Bestandteil sedimentärer, basischer Lagerstätten wie Eisenkalkstein oder Kalkstein, aber auch basischer Vulkanite wie Melaphyr, Diorit und Granit. Weitere Fundorte sind Gesteinsbildungen (z.B. Basalt) aus paläozoischer, mesozoischer und känozoischer Zeit. Im Alltag begegnet uns "Limonit" vor allem als Rost an Eisengegenständen.

Limonit tritt in verschiedenen Ausbildungen auf: Brauner Glaskopf (als tropfige, nierige oder schlackeartige Varietät - gelbbraun bis fast schwarz), derber Brauneisenstein (gelbbraun bis schwarz, nicht zu verwechseln mit Braunstein, ein Manganoxid). Sedimentäre Lagerstätten bestehen oft aus Eisenkalk (hell-rehbraun bis dunkel rostigbraun, ein Limonit-getränkter Kalkstein) und mit Limonit stark angereicherten Lettenlagen, die entweder als derber, fester Brauneisenstein oder als Letten ausgebildet sind. Letztere werden auch als Farberden (Pigment wie Ocker, Siena) gewonnen. Ocker und eine pulverartige Verwitterungsform des kristallinen Limonits, die als Farberde auch als Umbra gehandelt wurde und im Bergbau auch Brauneisenmulm genannt wird, finden sich auch in der Verwitterungszone basisch begleiteter Erzgänge (z. B. im "Eisernen Hut" der Kupfer-/Zinkgänge des Erzgebirges).

Neben Magnetit und Hämatit stellt Limonit das wichtigste Eisenerz dar, das heute noch in vielen Ländern in Großtagebauen gewonnen wird. FeO(OH) ist auch das Endprodukt, welches beim Rosten von Eisen entsteht.

Bekannte Fundorte in Deutschland sind vor allem Sulzbach-Rosenberg in Bayern, Eschweiler (im Korkus und Propsteier Wald) in Nordrhein-Westfalen, sowie Kamsdorf (bei Saalfeld), Trusetal (Laudenbach), Atterode (Stahlberg, Hohe Klinge) und Suhl-Albrechts (das "Altenfeld") in Thüringen.

Geschichte

In der Antike spielte Brauneisenerz zur Eisenerzeugung eine geringere Rolle als Hämatit, das in den alten Rennfeuern besser verhüttbar war. Erst mit der Einführung der Stück-, Blau- und Hohen Öfen im 16. Jahrhundert begann das Aufblühen der Brauneisenerzgewinnung.

In seiner Eigenschaft als Anteil der Erdpigmente zählt er aber zu den frühesten, vom Menschen genutzten Materialen und lässt sich in steinzeitlichen Höhlenmalereien und Felsbildern nachweisen.

Siehe auch

Literatur

  • Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-23812-3
  • Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Limonit aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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