Meine Merkliste
my.chemie.de  
Login  

Lipoproteine



Lipoproteine sind nicht-kovalente Aggregate aus Lipid und Protein und bilden micellenähnliche Partikel mit einem unpolaren Kern aus Cholesterinestern und Triglyceriden und einer zur wässrigen Phase gerichteten Hülle mit polaren, hydrophilen Anteilen bestehend aus Protein, Phospholipiden und den Hydroxylgruppen von unverestertem Cholesterin. Sie dienen dem Transport der wasserunlöslichen Lipide (Fette) wie Cholesterin im Blut. Nach ihren funktionellen und physikalischen Eigenschaften, z.B. aufgrund ihres Verhaltens in der Elektrophorese oder die durch Ultrazentrifugation bestimmbare Dichte, werden die Lipoproteine in fünf Klassen eingeteilt: Chylomikronen, LDL, Konzentration, IDL, HDL. In folgender Tabelle sind darüber hinaus Unterformen aufgeführt.


Lipoprotein Durchmesser (nm) Konzentration
bei Männern (g/l)
Konzentration
bei Frauen (g/l)
Chylomikronen < 10000 < 0,1 < 0,1
VLDL - Very Low Density Lipoprotein 50 0,5-2,0 0,5-1,5
LDL - Low Density Lipoprotein 21 2,0-3,5 2,0-3,0
IDL - Intermediate Density Lipoprotein 30
Lipoprotein a - Lp(a) 25 0,01-0,5 0,01-0,5
HDL - High Density Lipoprotein
  HDLE 12 <0,05 <0,05
  HDL2 10 0,5-1,0 0,5-1,0
  HDL3 8 1,0-2,0 1,0-2,0
  VHDL - Very High Density Lipoprotein 7 0,1-0,2 0,1-0,2

Über die Nahrung zugeführtes Cholesterin sowie Triglyceride werden von den Chylomikronen aufgenommen und vom Darm in die Gewebe transportiert. VLDL, IDL und LDL transportieren vom Körper selbst synthetisiertes Cholesterin von der Leber zu den Geweben. HDL nehmen Cholesterin aus den Geweben auf und bringen es zur Leber zurück. Das transportierte Cholesterin in den Lipoproteinen ist überwiegend mit Fettsäuren verestert.

Über 3/4 des Kohlenstoffes und des Wasserstoffes in energieliefernden Substraten sind im Stoffwechsel Lipidbestandteile.

Die freien Transportproteine ohne gebundenes Lipid werden als Apolipoproteine (ApoLp) bezeichnet. Sie geben den Lipidmizellen Stabilität und bestimmen im Stoffwechsel der Lipide die Umsatzgeschwindigkeit, dirigieren aber auch Lipide in bestimmte Zielorgane oder fördern die Ablagerung.

Das sogenannte Lipoprotein a (Lp(a), gesprochen: Lipoprotein klein "a") ist für den Körper besonders gefährlich, weil es das Risiko von Herzinfarkten erhöht.

Siehe auch: Blutfett, Fettstoffwechsel


Als Lipoprotein wird auch ein Protein bezeichnet, das bei Gram negativen Bakterien vorkommt und die Mureinschicht mit der Äußeren Membran verknüpft. Es ist das häufigste Protein von E. coli. Ein Fehlen beeinträchtigt das Bakterium jedoch nicht.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Lipoproteine aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Ihr Bowser ist nicht aktuell. Microsoft Internet Explorer 6.0 unterstützt einige Funktionen auf ie.DE nicht.