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Malathion



Strukturformel
Allgemeines
Name Malathion
Andere Namen

(1,2-Bis(ethoxycarbonyl)ethyl)-O,O-
dimethyldithiophosphat, Carbophos, Maldison, Mercaptothion

Summenformel C10H19O6PS2
CAS-Nummer 121-75-5
Kurzbeschreibung farblose oder gelb-braune ölige Flüssigkeit, Knoblauchgeruch
Eigenschaften
Molare Masse 330,36 g·mol−1
Aggregatzustand flüssig
Dichte 1,2076 g·cm−3
Schmelzpunkt 2,85 °C
Siedepunkt 136 °C (67 Pa)
Dampfdruck

0,0166 Pa (20 °C)

Löslichkeit

schwer löslich in Wasser: 145 mg·l−1

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I
R- und S-Sätze R: 22
S: (2-)24
MAK

15 mg·m−3 (Aerosol)

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Malathion ist ein Thiophosphorsäureester, der sich irreversibel an Cholinesterase bindet.

Der LD50 bei Ratten (oral) liegt bei 750 mg/kg. Malathion zerfällt zu Malaoxon, das ca. 60-mal stärker toxisch wirkt.

Inhaltsverzeichnis

Gewinnung

Malathion kann durch Kondensation von Diethylmaleat mit O,O-Dimethyldithiophosphorsäure hergestellt werden[1][2], die ihrerseits aus Phosphor(V)-sulfid und Methanol erhalten wird.

Verwendung

Medizin

Malathion wird in einigen europäischen Ländern noch zur Behandlung von Kopfläusen, Kleiderläusen und Scabies benutzt; es vernichtet sowohl Eier (ovozid) als auch lebendige Läuse (pedikulozid). Bei einer dänischen Studie [3] fand man jedoch, dass die Läuse meist resistent gegen Malathion und Permethrin waren. In Deutschland und der Schweiz wurden Malathion-Präparate wegen mangelnder Akzeptanz vom Markt genommen.[4]

Schädlingsbekämpfung

In den 1980ern wurde Malathion in Kalifornien zur Bekämpfung der Mediterranen Fruchtfliege genutzt. Dabei wurde wöchentlich mittels Hubschraubern über Vorstadtgemeinden im San Bernardino County ein Gemisch aus Malathion und Maissirup versprüht, letzteres diente als Köder.

In vielen Städten wurde Malathion zur Bekämpfung des West-Nil-Virus ausgebracht. Von Ende 1999 bis Frühling 2000 wurden Long Island und die fünf Stadtteile von New York City mit Malathion besprüht. Der Einsatz des Insektizids wird für ein großes Hummersterben im Long-Island-Sund verantwortlich gemacht.

In Manitoba, einer Provinz in Kanada, wurde Winnipeg im Juli 2005 als Teil einer West-Nil-Virus-Bekämpfung besprüht. Bereits vorher wurde über Jahrzehnte Malathion regelmäßig in den Sommermonaten gegen lästige Moskitos ausgebracht. Damals hatten die Besitzer die Möglichkeit, ihre Grundstücke von den Sprühaktionen ausnehmen zu lassen. Derzeit ist Winnipeg die einzige größere Stadt in Kanada, die ein Schädlingsbekämpfungsprogramm mit Malathion durchführt.

Malathion wird auch gemeinsam mit Diesel vernebelt um Moskitos großflächig zu bekämpfen. Durch Verdünnen der Substanz wird diese schwächer. Wird sie zu stark verdünnt, kann es dazu kommen, dass die Moskitos nicht getötet werden sondern Resistenzen ausbilden, die nachfolgende Einsätze weniger effektiv machen.

Pflanzenschutz

Malathion wird im allgemeinen gegen saugende Insekten beim Anbau von Obst, Gemüse und Zierpflanzen sowie gegen Obstmaden eingesetzt [5]. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist Malathion nicht als Wirkstoff für Pflanzenschutzmittel zugelassen.[5]

Quellen

  • Brenner, G. M. (2000). Pharmacology. Philadelphia, PA: W.B. Saunders Company. ISBN 0-7216-7757-6
  • Klaassen, C. D. (2001). Casarett & Doull's Toxicology McGraw-Hill Medical. ISBN 0-07-134721-6
  1. U.S. Patent 4367180
  2. U.S. Patent 3463841
  3. M. Kristensen et al.: Survey of permethrin and malathion resistance in human head lice populations from Denmark. J Med Entomol. 43/3/2006. S. 533-8. PMID 16739412
  4. Deutsches Ärtzteblatt 103, Ausgabe 9 vom 3.3.2006, Seiten A-548, B-471, C-451
  5. a b Stoffdaten aus GESTIS-Stoffdatenbank, Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitsschutz
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Malathion aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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