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Manfred Schlosser



Manfred Schlosser (* 12. Juni 1934 in Ludwigshafen am Rhein) ist ein deutscher Chemiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Schlosser studierte Chemie und Medizin an der Universität Heidelberg, wo er 1957 sein Diplom machte und 1960 bei Georg Wittig zum Dr. rer. nat. promoviert wurde. Nach weiteren Studien und einem Forschungsjahr in Brüssel habilitierte er sich 1966 in Heidelberg. 1967 wurde er als Oberarzt am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg angestellt und 1972 Professor an der Universität Lausanne. Im Jahr 2001 wechselte er an die ETH Lausanne, wo er 2004 emeritiert wurde. Gastprofessuren führten ihn nach Italien (Perugia, Florenz), Deutschland (Berlin), Ungarn (Budapest), USA (San Jose) und Japan (Kyoto).

Schlosser arbeitet auf dem Grenzgebiet zwischen der Organischen Chemie und der chemischer Synthese. Er entwickelte die stereoselektive Olefinierung (Schlosser-Variante der Wittig-Reaktion[1]), die kupferkatalysierte Alkylierung von Organomagnesium-Verbindungen (Fouquet-Schlosser coupling[2]) und Superbasen (wie LIC-KOR, der Schlosser-Superbase[3]). Außerdem entwickelte er neue Zytostatika und forschte zu Organohalogen-Verbindungen.

Veröffentlichungen

Schlosser publizierte mehr als 400 Arbeiten.

  • Carbonyl-Olefinierungen mit Phosphin-alkylenen. Dissertation, Heidelberg 1960
  • Mechanismus der Dehydrochlorierung von Vinylchloriden mit lithiumorganischen Reagenzien und Stereochemie der Carbonyl-olefinierung mit Phosphor-Yliden. Habilitationsschrift, Heidelberg 1966
  • Struktur und Reaktivität polarer Organometalle. Eine Einführung in die Chemie organischer Alkali- und Erdalkalimetallverbindungen. Springer, Berlin [u.a.] 1973 (=Organische Chemie in Einzeldarstellungen, Band 14), ISBN 3-540-05719-6
  • Chemie-Schablone Chem Art universal 3.5 = Chemistry stencil Chem Art universal 3.5. Verlag Chemie, Weinheim [u.a.] [1981], ISBN 3-527-10065-7 (formal falsche ISBN), ISBN 3-527-10081-4
  • als Herausgeber: Organometallics in Synthesis. A Manual. Wiley, Chichester [u.a.] 1994, ISBN 0-471-93637-5

Einzelnachweise

  1. Manfred Schlosser und K. F. Christmann: Trans-Selective Olefin Syntheses. In: Angewandte Chemie International Edition in English. Band 5, Nr. 1, 1966, S. 126
  2. Gerd Fouquet, Manfred Schlosser, Wolfgang Malisch und Max Kuhn: Bessere CC-Verknüpfungen durch kontrollierte Kupfer-Katalyse. In: Angewandte Chemie. Band 86, Nr. 1, 1974, S. 50-51; englisch als: Improved Carbon-Carbon Linking by Controlled Copper Catalysis. In: Angewandte Chemie International Edition in English. Band 13, Nr. 1, S. 82-83
  3. Manfred Schlosser: Zur Aktivierung lithiumorganischer Reagenzien. The activation of organolithium reagents). In: Journal of Organometallic Chemistry. Band 8, Nr. 1, April 1967, S. 9-16; auch Lochmann-Schlosser-Base genannt nach: L. Lochmann, J. Pospíšil und D. Lim: On Interaction of Organolithium Compounds with Sodium and Potassium Alkoxides. A New Method for Synthesis of Organosodium and Organopotassium Compounds. In: Tetrahedron letters. Band 7, Nr. 2, 1966, S. 257-262.

Literatur

  • Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender. 2007, S. 3188, ISBN 3-598-23616-6
  • Manfred Schlosser: Parametrisierung von Substituenten - der Einfluß von Fluor und anderen Heteroatomen auf OH-, NH- und CH-Aciditten. In: Angewandte Chemie. Band 110, Nr. 11, 1999, S. 1538-1556 (auf S. 1540 steht ein kurzer Lebenslauf)
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Manfred_Schlosser aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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