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Minol



      Minol ist seit 1949 ein deutscher Markenname für Mineralölprodukte. Der Name besteht aus den beiden Anfangssilben von Mineralöl und Oleum (lat. Öl).

Nach der Zerlegung der I.G. Farben und der Weiterführung des Tankstellengeschäfts im Westteil Deutschlands als Gasolin wurde um die im Osten liegenden Leunawerke herum ein neues Vertriebsgeschäft gebraucht.

Gründungsgesellschaften waren die 1949 gegründete Deutsche Kraftstoff- und Mineralölzentrale (DKMZ), die später in Deutsche Handelszentrale (DHZ) umgewandelt wurde, sowie die Deutsch-Russische Naphta-AG (DERUNAPHT, Gründung 1927, Neugründung 1946), aus der der VEB Kraftstoff-Vertrieb hervorging. Beide gründeten am 1. Januar 1956 den VEB Kombinat Minol mit seiner Handelsmarke. Der VEB war in der DDR für die Versorgung mit Kraft- und Schmierstoffen verantwortlich.

Unter dem Markennamen Minol wurden alle Produkte des VEB vertrieben, er hatte zum Zeitpunkt der Maueröffnung in der DDR einen Bekanntheitsgrad von 97% (Sample Institut: Grundlagenstudie MINOL in der BRD, September 1990). In anderen Ländern wurde diese Marke nicht verwendet. Die Markenfarben der alten Minol waren rote Schrift auf gelbem Hintergrund. Das Maskottchen, der Minol-Pirol, war in der DDR sehr bekannt.

Zum Ende der DDR existierten über 1.300 Minol-Tankstellen, diese Zahl schließt auch kleine Stationen und Betriebsstationen mit ein.

Der VEB Minol hat bereits im Juni 1990 unter Führung des Vorstandsvorsitzenden der am 8. Juni 1990 neu gegründeten MINOL Mineralöl AG, Wolfgang Burkhardt, den Auftrag zur Erstellung eines modernen Markendesigns erteilt. Ziel war es, die Minol als eigene Marke im vereinigten Deutschland zu etablieren und die bisherigen Farben Rot und Gelb zu ersetzen, da diese international durch den Mitbewerber Royal Dutch Shell verwendet werden.

Der Auftrag schloss die gesamte Unternehmensidentität (Corporate Identity) mit ein. Entwickelt wurde diese CI von der Agentur HC ANDRESEN Kommunikationsgesellschaft mbH mit Sitz in München. Die führenden Personen waren auf der Seite der Agentur Hartmut Ciesla-Andresen (Konzept) und Michael Pfister (Design).

Das neue, violette Design der MINOL führte zu einer deutlichen Steigerung des Absatzes.

Am 8. Juni 1990 wurde der VEB Minol zu einer Aktiengesellschaft unter dem Namen MINOL Mineralölhandel AG. Diese betrieb drei Gesellschaften für den Kraftstoffvertrieb:

  • Minol Nordtank GmbH mit Sitz in Rostock
  • Minol Zentraltank GmbH mit Sitz in Potsdam
  • Minol Südtank GmbH mit Sitz in Chemnitz

Im Zuge der Privatisierung der DDR-Wirtschaft wurde zum 18. Januar 1993 die MINOL Mineralölhandel AG zusammen mit der Raffinerie Leunawerke an den französischen Mineralölkonzern Elf Aquitaine (98 Prozent) und die Thyssen Handels Union AG (2 Prozent) verkauft. Die Leuna-Affäre überschattete diesen Verkauf.

Thyssen gab im April 1994 seine Aktien ab. Elf Aquitaine hat die Marke MINOL zwei Jahre nach Übernahme des Unternehmens nicht mehr weitergeführt.

Die Marke MINOL wird heute (2005) von der französischen Firma Total, der Nachfolgegesellschaft der Elf Aquitaine, gehalten.

Um die Markenrechte nicht verfallen zu lassen, hatte Total 2003 und 2004 drei MINOL-Tankstellen (Berlin, Chemnitz und Leipzig) im violetten Design medienwirksam wiedereröffnet. Aus wirtschaftlichen Gründen wurden die Stationen in Berlin und Chemnitz jedoch schon bald darauf wieder geschlossen. Heute existiert nur noch eine einzige Minol-Tankstelle: in Leipzig-Lindenau, Lützner Straße.

Siehe auch

  • Gasolin
 
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