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Oxidkeramik



Oxidkeramiken haben große Bedeutung als Schneidstoffe in der zerspanenden Fertigung. Die Schneidkeramik unterscheidet sich in oxidische und nichtoxidische Keramiken. Bei den Oxidkeramiken dominieren gegenüber den Nichtoxidkeramiken vor allem Ionenbindungen. Mit ca. 85% ist das Aluminiumoxid (Al2O3) der wichtigste Vertreter der Oxidkeramiken.

Technisch bedeutende Oxidkeramiken:



Eigenschaften

Oxidkeramiken sind härter, verschleißfester und wärmebeständiger, allerdings auch spröder als Hartmetalle und daher in der Zerspanungsmechanik für Fertigungen mit unterbrochenem Schnitt, wie er beim Fräsen gezwungenermaßen auftritt, nur bedingt geeignet. Die Vorteile der Schneidkeramik liegen in der hohen Härte und der Warmfestigkeit sowie der hohen chemischen und thermischen Beständigkeit. Hoch korrosionsbeständig auch bei hohen Temperaturen (Einsatzbereich bis > 1000°C). Nachteilig wirken sich die geringe Zähigkeit und die geringe Toleranz gegenüber raschen Temperaturwechseln aus. (Oxidkeramik "springt" bei schlagartiger Abkühlung, z. B. durch Kühlschmiermittel) Je nach verwendetem Oxid und Herstellungsverfahren haben Oxidkeramiken thermische Eigenschaften vom guten Isolator bis zum guten Wärmeleiter:

Werkzeuge aus Oxidkeramik

Werkzeuge aus Schneidkeramik gibt es als Wendeschneidplatten. Sie haben eine größere Dicke als Schneidplatten aus Hartmetall und sind meist stark angefast, um die Bruchgefahr zu minimieren und auch bei höheren Bearbeitungsgeschwindigkeiten einen Spanbruch zu ermöglichen.

Deshalb ist das Haupteinsatzfeld dieser Schneidstoffe die zerspanende Bearbeitung von gehärtetem Stahl sowie Gusseisen ohne Kühlung. Alle Keramiken können mit einer Hartstoffschicht (z.B. Titancarbid, Tantalcarbid oder Wolframcarbid) beschichtet werden, was die Verschleißfestigkeit noch weiter erhöht. Einsatzgebiet in der spanabhebenden Fertigung ist die Fein- und Schlichtbearbeitung. Schwingungs-, Schlag- und Temperaturwechselempfindlichkeit müssen beachtet werden.

Aufgrund der weißen Farbe nennt man Oxidkeramiken in der Fertigung umgangssprachlich auch Reinkeramik.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Oxidkeramik aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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