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Pipettierhilfe



Als Pipettierhilfen werden Geräte bezeichnet, die das Pipettieren erleichtern, da das (früher durchaus übliche) Pipettieren mit dem Mund eine ernsthafte Gesundheitsgefährdung darstellen kann (z.B. bei Säuren). Je nach Anwendungsgebiet haben sich unterschiedlichste Formen und Materialien für Pipettierhelfer etabliert. Insbesondere Silikon findet auf Grund seiner sehr guten chemischen und mechanischen Eigenschaften häufig Verwendung in der Herstellung von Pipettierhilfen.

Inhaltsverzeichnis

Ausführungen

   


Peleusball

Der Name steht wohl in Verbindung mit der griechischen Mythologie, wird aber trotzdem verbreitet falsch als "Pel-ä-usball" oder "Pel-e-usball" anstelle von "Peleusball" ausgesprochen. Ein typischer Peleusball verfügt über drei Ventile für folgende Funktionen:

  • Ventil A (Ansaugen/Ausdrücken) oben: Luft ausdrücken zum Ansaugen
  • Ventil S (von Saugen) unten: flüssiges Medium in Pipette ansaugen
  • Ventil E (von Entleeren) seitlich: Pipetteninhalt kontrolliert abgeben

Anwendung

Zunächst wird der Peleusball auf die Pipette aufgesetzt. Dann öffnet man das Ventil A durch leichtes Zusammendrücken und drückt die Luft aus dem Gummiball. Jetzt steht ein Unterdruck zur Verfügung, mit dem Flüssigkeit angesaugt werden kann. Das Ansaugen erfolgt durch kontrolliertes Zusammendrücken des Ventils S, das Ablassen von Flüssigkeit durch Betätigen von E. Sollte man mit einer großen Pipette arbeiten, kann es notwendig sein, nochmals den Gummiball über das Ventil A zu entleeren.

Aspirette

Eine Aspirette besteht aus zwei Öffnungen, in der Mitte befindet sich ein breiterer Bereich. Aspiretten sind meistens - wie auch die Peleusbälle - aus Silikon hergestellt.

Anwendung

Zuerst wird die Aspirette mit der unteren Öffnung auf die Pipette gesteckt. Um nun die Flüssigkeit anzusaugen, wird zunächst die Luft durch Zusammendrücken der Aspirette herausgedrückt und dann die obere Öffnung mit dem Finger zugehalten. Nun wird die Flüssigkeit in die Pipette gesaugt und dann die Pipette oben mit dem Finger zugehalten. Schließlich lässt man soviel Flüssigkeit ablaufen, bis sich das gewünschte Volumen in der Pipette befindet.

Weitere Gerätschaften

   

Im Labor werden auch andere Konstruktionen zum gefahrlosen Abmessen von Flüssigkeiten verwendet. Einfache Pipettierhilfen aus Kunststoff sind für Pipetten verschiedener Volumina konstruiert. Die Pipetten werden am unteren Teil des Gerätes eingesteckt, über die Zahnstange (oder das Rad) werden sie sodann mit der Flüssigkeit befüllt. Durch Druck auf den Hebel darunter wird das exakte Volumen eingestellt bzw. die Pipetten entleert.

Ergonomische und sichere Pipettierhilfen sind Pipetboys, in die die serologischen Pipetten eingesteckt werden. Mit einer Rändelschraube lässt sich die Pipettiergeschwindigkeit stufenlos einstellen. Durch Druck auf den oberen Dosierknopf wird Flüssigkeit kontrolliert angesaugt. Der untere Dosierknopf dient dem präzisen Abgeben der Flüssigkeit, das auch tropfenweise möglich ist. Ein Sterilfilter im Pipettierkopf verhindert Kontaminationen. Diese Pipettierhilfen werden mit Akkus betrieben.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Pipettierhilfe aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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