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Quarzit



  Quarzit ist ein fein- bis mittelkörniges metamorphes Gestein.

Inhaltsverzeichnis

Aussehen und Eigenschaften

Quarzit besitzt in den meisten Fällen eine weissgraue Farbe. Durch Verunreinigungen von Magnetit und Pyrit ist es manchmal auch braun oder grau gefärbt. Er weist rein äußerlich eine gewisse Ähnlichkeit mit Marmor auf, auch wenn die Mineralzusammensetzung völlig anders ist.

Der Quarzit, der fast ausschließlich aus miteinander verbundenen, rekristallisierten Quarzkörnern besteht, ist ein sehr hartes, sprödes und gegenüber Erosion und Verwitterung widerstandsfähiges Gestein.

Eine seltene Varietät des Quarzits ist der (bedingt durch einen hohen Gehalt an Schichtsilikaten) biegsame Itakolumit oder Gelenkquarz.

Entstehung

Quarzit entsteht durch Metamorphose aus Sandstein. Durch eine Kombination von hohem Druck und hoher Temperatur sowie mechanischer Belastung werden die einzelnen Quarzkörner dabei deformiert. Beim Rekristallisieren wachsen sie dann über ihre ursprünglichen Korngrenzen hinaus (siehe Bild) und bilden eine dicht vernetzte Struktur. Ehemals im Sandstein enthaltene Strukturen wie Fossilien werden durch diesen Prozess meistens zerstört, können jedoch in Einzelfällen umrissartig erhalten bleiben.

Die verschiedenen Varianten des Quarzits entstehen durch die unterschiedlichen Mineral-Zusammensetzungen der ursprünglichen Sandsteine.

Vorkommen

 

Quarzit ist weltweit verbreitet und in metamorph überprägten Orogenkomplexen ein recht häufiges Gestein. In Deutschland findet man Quarzit unter anderem im Taunus und im Hunsrück, zu beiden Seiten des Mittelrheintales (zum Beispiel an der Goldgrube). Weitere Vorkommen befinden sich in der Eifel und im Westerwald. Des Weiteren findet es sich auch im Westharz; dort ist der Quarzit leicht rötlich gefärbt und wird als Ackerbruchbergquarzit bezeichnet. Quarzite findet man auch gelegentlich als eiszeitliches Geschiebe in Norddeutschland.

Wirtschaftliche Bedeutung

Auf Grund seiner Härte und Widerständigkeit wird Quarzit in der Natursteinindustrie vielfältig verwendet. Vor allem wird er zu Splitt oder Pflastersteinen verarbeitet oder in sehr reiner Form als Rohstoff für Quarz verwendet. Quarzite zählen zu den härtesten Gesteinen überhaupt. Sie werden ausschließlich mit Maschinen bearbeitet, denn für eine handwerkliche Bearbeitung sind sie zu hart. Deswegen werden sie im Steingewerbe als Maschinensteine bezeichnet. Sie eignen sich besonders in Bereichen, die stark strapaziert werden und einem starken Verschleiß unterliegen. Sie sind besonders für Boden- und Treppenbelägen sowie für Küchenarbeitsplatten geeignet, aber auch werden sie regional für Gartenanlagen genutzt.

Die meisten Quarzite werden importiert, wobei der blaue Quarzit Azul do Macaubas aus Brasilien überaus begehrt ist, dass er wie Gold einen Tagespreis hat. Im Taunus wird dieses Gestein in einem Quarzit-Werk im Köpperner Tal abgebaut.

Natursteinsorten

  • Azul Imperial (Brasilien, Bahia)
  • Azul de Macaubas (Brasilien, Bahia)
  • Alta Quarzit (Norwegen, Alta)

Siehe auch: Liste der Gesteine.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Quarzit aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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