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Steinsalz



    Steinsalz, veraltet als Sal gemmae, gelegentlich irreführend auch als Salzstein bezeichnet, ist ein Evaporit- und Sedimentgestein (Salzgestein), welches durch chemische Sedimentation aus Meerwasser oder Verdunstung mineralreichen Grundwassers entsteht.

Steinsalz ist monomineralisch, was bedeutet, dass es sich bis auf geringe Beimengungen anderer Minerale wie Anhydrit, Sylvin, Gips und anderen, fast ausschließlich aus dem Mineral Halit zusammensetzt.

Inhaltsverzeichnis

Bildung und Fundorte

Bedingt durch die ständige Kontinentaldrift, Veränderungen der Höhe des Meeresspiegels und des Klimas kam es vor, dass Meeresgebiete oder Salzseen von ihren Zuläufen abgeschnitten und isoliert wurden. Diese trockneten vollständig aus und hinterließen oftmals kilometerdicke Salzschichten. Durch weitere Sedimentation wurden diese mit anderen Gesteinen überdeckt und durch Kontinentalverschiebung teilweise oder vollständig unter die Erdoberfläche versenkt.

Die durch die Plastizität der Salze bei hohem Druck entstandenen Salzstöcke wurden bereits früh (Wieliczka/Polen, 3500 v. Chr.) von den Menschen zur Salzgewinnung genutzt.

Bekannte Steinsalzlagerstätten in Österreich sind unter anderem Hallstatt und bei Hallein, wo seit der Zeit der Kelten, Steinsalz abgebaut wird. In Polen bei Wieliczka befindet sich eines der ältesten Salzbergwerke Europas.

Ein großer Teil der Weltproduktion von Steinsalz (geschätzt bis zu 70%) kommt aus der als Salt Range bekannten Region im Hügelland Nordostpakistans, des pakistanischen Punjab. Dieser Teil Pakistans grenzt im Norden an den Karakorum. Dieses Salz wird bergbaumäßig abgebaut und fälschlicherweise oft auch als Himalaya-, oder Karakorumsalz in Europa in den Handel gebracht. Beide Gebirgszüge sind als Faltengebirge jedoch geologisch ein salzarmes Gebiet.

Gewinnung

Bergmännischer Abbau

Steinsalz wird unter Tage bergmännisch abgebaut, indem das Steinsalz in Blöcken abgebrochen wird. Der Abbau ist sehr ökonomisch. In den USA beliefen sich die Kosten 1975 auf 0,80 bis 1,60 Dollar je geförderter Tonne.

Salinen

  Der weitaus größte Teil, etwa zwei Drittel der weltweiten Salzproduktion, wird in Salinen gewonnen. Die Salzlagerstätten werden dafür an mehreren Stellen angebohrt. In einen Teil der Bohrlöcher wird Wasser gepumpt, welches das Salz auflöst; durch die anderen Bohrlöcher kommt es als fast gesättigte Salzlösung Sole (mit einem Salzgehalt von bis zu 35 %) wieder an die Oberfläche. Beim nachfolgenden Eindampfen bleibt ein äußerst reines und daher hochwertiges Kochsalz mit einer Reinheit von 98 Prozent und mehr übrig. Diese Art der Steinsalzgewinnung ist trotz des hohen Energiebedarfs beim Verdampfen noch Kosten sparender als die bergmännische Förderung. Im Salzstock bilden sich dadurch Hohlräume (Kavernen), die beim Einstürzen Bergschäden an der Erdoberfläche bewirken können.

Verwendung

Steinsalz wird nach chemischer und physikalischer Reinigung, bei der auch andere Salze wie beispielsweise Kalisalz anfallen, zu Speisesalz verarbeitet. Der überwiegende Teil (etwa 85%) wird in der Industrie verarbeitet. Der Rest des gewonnenen Steinsalzes verteilt sich auf die Produktion von Speisesalz (etwa 3%), Auftausalz (etwa 5%) und Gewerbesalz (etwa 7%).

Literatur

  • Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-23812-3
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Steinsalz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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