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Tom Rapoport



Tom Abraham Rapoport (* 17. Juni 1947 in Cincinnati, Ohio, USA) ist ein deutsch-amerikanischer Biochemiker. Seit Januar 1995 ist er Professor für Zellbiologie an der Medizinischen Fakultät der Harvard University in Boston.

Biographische Informationen

Tom Rapoport ist der Sohn des jüdischstämmigen Biochemikers Samuel Mitja Rapoport, der 1937 von Österreich in die Vereinigten Staaten emigriert war. Im Jahr 1950 ließ sich sein Vater mit seiner Familie in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) nieder und nahm eine Stelle an der Charité in Berlin an, da er wegen seiner kommunistischen Überzeugungen eine Verfolgung in den USA aufgrund der antikommunistischen Bestrebungen während der McCarthy-Ära befürchtete. In der DDR wurde Samuel Mitja Rapoport in den folgenden Jahrzehnten zu einem der bekanntesten Biochemiker.

Tom Rapoport studierte Chemie und Biochemie an der Humboldt-Universität zu Berlin und promovierte 1972. Anschließend war er am Zentralinstitut für Molekularbiologie der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin-Buch als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Im Jahr 1982 arbeitete er für einige Monate im Labor des späteren Nobelpreisträgers Günter Blobel an der Rockefeller University in New York. Drei Jahre später wurde er Professor für Zellbiologie am Zentralinstitut für Molekularbiologie und leitete damit eine eigene Forschungsgruppe. 1992 entstand aus dem Institut das zur Helmholtz-Gemeinschaft gehörende Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin. Im Januar 1995 wechselte Tom Rapoport auf eine Professur für Zellbiologie an die Abteilung für Zellbiologie der Medizinischen Fakultät der Harvard University. Im Juli 1997 wurde er darüber hinaus zum HHMI Investigator am Howard Hughes Medical Institute ernannt.

Forschungsaktivitäten

Schwerpunkt der Forschung von Tom Rapoport ist die Untersuchung der strukturellen und biochemischen Differenzierung der verschiedenen Organellen in biologischen Zellen, und die Steuerung dieser Differenzierungsprozesse durch Signalwege in den Zellen. Insbesondere erforscht seine Arbeitsgruppe, wie Proteine aufgrund von Signalsequenzen durch die Zelle transportiert und in Membranen eingebaut werden. Er hat bisher über 170 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, darunter über 15 Publikationen im Journal Cell und insgesamt rund 20 in den Zeitschriften Nature, Science und Proceedings of the National Academy of Sciences.

Auszeichnungen

Seit 2005 ist Tom Rapoport Mitglied der National Academy of Sciences. Er erhielt für seine Forschung verschiedene Preise, darunter den Johannes-Müller-Preis für Experimentelle Medizin, den Rudolf-Virchow-Preis, die Otto-Warburg-Medaille der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie sowie die Sir-Hans-Krebs-Medaille der Federation of European Biochemical Societies.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Tom_Rapoport aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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