Zwei Forscherinnen mit Curious-Mind-Forscherpreis ausgezeichnet

31.10.2019 - Deutschland

Merck hat gemeinsam mit dem manager magazin in Berlin den Curious-Mind-Forscherpreis verliehen. Die Materialwissenschaftlerin Ulrike Kramm (40) erhielt den mit 7.500 € dotierten Preis im Bereich „Mobilität und Energie“. Die Computerwissenschaftlerin Xiaoying Zhuang (36) wurde ebenfalls mit 7.500 € für ihre Arbeiten im Bereich „Materialien und Wirkstoffe” ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand im Rahmen der „Hall of Fame der deutschen Forschung“ statt, in die nun Karsten Danzmann (64), Direktor am Albert-Einstein-Institut der Max-Planck-Gesellschaft für Gravitationsphysik in Hannover, berufen wurde.

„Heute Abend ehren wir Spitzenforschung aus Deutschland, die uns künftig ermöglicht, viel effizienter mit unseren knappen natürlichen Ressourcen umzugehen. Wir brauchen neue Technologien, um die ökologischen Herausforderungen anzupacken und zugleich immer mehr Menschen ein Leben in Wohlstand zu ermöglichen“, sagte Stefan Oschmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Merck, bei der Preisverleihung in Berlin.

Ulrike Kramm - Preisträgerin in der Kategorie Mobilität und Energie – ist seit 2015 Inhaberin einer Brückenprofessur zwischen Chemie und Materialwissenschaften an der TU Darmstadt. Sie erforscht und entwickelt edelmetallfreie Katalysatoren für Niedrigtemperatur-Brennstoffzellen, wie sie etwa für Auto-Antriebe verwendet werden. Im Vergleich zu bisher dominierenden Platinkatalysatoren entwickelt sie wesentlich kostengünstigere Katalysatoren aus komplex gebauten Eisen-Stickstoff-Kohlenstoff-Molekülen. Diese sind auch und in der Beschaffung und Verarbeitung viel umweltfreundlichere als bisherige Katalysatoren. Würden ihre Produkte Serienreife erreichen, dann werden Brennstoffzellen als Kfz-Antriebe sehr viel rentabler sein als heute. Für ihre Forschungen hat Kramm auch bereits im Jahr 2018 den Preis der Adolf-Messer-Stiftung erhalten.

Die Computerwissenschaftlerin Xiaoying Zhuang - Preisträgerin in der Kategorie Materialien und Wirkstoffe - entwickelt an der Leibniz-Universität Hannover digitale Simulationsmodelle für Nano-Energiewandler. Diese winzigen Geräte, die vor allem in der Medizintechnik eingesetzt werden sollen, entnehmen die Energie ihrer Umgebung (Bewegungsenergie des Herzmuskels), um den Blutdruck und die Körpertemperatur zu überwachen. Zhuang arbeitet interdisziplinär zwischen Maschinenbau und Materialwissenschaften. Neben weiteren Auszeichnungen ist sie Trägerin des Heinz-Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Karsten Danzmann war maßgeblich am Nachweis von Gravitationswellen beteiligt, für den im Jahr 2017 der Physik-Nobelpreis verliehen wurde. Er hat seit den 1990er Jahren die Messtechnik der Laser-Interferometrie entwickelt, mit denen diese von Albert Einstein nur prophezeiten Wellen detektiert wurden. Danzmann und sein Institut betreiben selbst ein kleineres Laser-Interferometer in der Nähe von Hannover, sie sind an allen Großexperimenten der globalen Gravitationsforschergemeinde beteiligt. Zudem entwickeln und betreuen sie Groß-Missionen im Weltraum zur Messung von Gravitationswellen. Danzmann wurde u.a. mit dem Niedersächsischen Staatspreis, dem Koerber-Preis für die Europäische Wissenschaft, dem Otto-Hahn-Preis und dem Max-Planck-Forschungspreis ausgezeichnet.

Die Forschung der drei Wissenschaftler wurde in Berlin vor 100 Festgästen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft ausgezeichnet. Mit Franz Pischinger, Jens Frahm und August-Wilhelm Scheer waren ebenfalls drei Mitglieder der „Hall of Fame der deutschen Forschung“ anwesend. Mit ihr würdigt das manager magazin seit 2009 außergewöhnliche Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Forschung, die einen herausragenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Forschung in Deutschland leisten. Unter den Mitgliedern sind z. B. Harald zur Hausen, Medizin-Nobelpreisträger im Jahr 2007, Stefan Hell, Chemie-Nobelpreisträger des Jahres 2014, Karlheinz Brandenburg, Entwickler des Datenkompressionsverfahrens mp3 und auch der ehemalige Merck-Forscher auf dem Gebiet der Flüssigkristalle, Ludwig Pohl.

Der Curious Mind Forscherpreis, erstmals 2018 verliehen, prämiert die Arbeit junger deutscher Forscher. Geehrt werden neugierige Köpfe bis zum Alter von 40 Jahren, deren Arbeit sich durch Originalität und Exzellenz auszeichnet, und die durch ihre Innovationskraft schon jetzt Impulse für die Weiterentwicklung und Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland erkennen lassen.

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