Synthetischer Kraftstoff aus dem Offshore-Windpark
Im Wasserstoff Leitprojekt H2Mare der Bundesregierung wurde die erste Offshore-Produktionsanlage für synthetische Kraftstoffe eröffnet
Netzunabhängig, modular und hochseetauglich: Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Partner wollen im H2Mare-Projekt PtX-Wind auf einer schwimmenden Plattform synthetische Kraftstoffe aus Windenergie, Meerwasser und Umgebungsluft produzieren. Eine entsprechende modulare Anlage wurde auf einer Barke installiert und liegt betriebsbereit in Bremerhaven. Noch in diesem Jahr wird sie vor Helgoland erstmals Kraftstoff direkt auf dem Meer produzieren.
Das Wasserstoff-Leitprojekt H2Mare des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt hat am 08. Juli 2025 die weltweit erste schwimmende Versuchsplattform zur Demonstration einer vollständigen Power-to-X-Prozesskette für synthetische Kraftstoffe eröffnet. „Wir wollen den gesamten Planungsprozess von der Genehmigung über die Errichtung bis hin zum Betrieb der Anlage einmal in der Realität durchspielen, um Konzepte für den Bau von größeren Produktionsplattformen erstellen zu können“, sagte Professor Roland Dittmeyer, Leiter des Instituts für Mikroverfahrenstechnik des KIT und Koordinator des H2Mare-Projekts PtX-Wind, in dem der Praxistest durchgeführt wird bei der Eröffnung in Bremerhaven.
Kraftstoffe aus Wind, Wasser und Luft
Zur Herstellung von synthetischen Kraftstoffen verwendet die neuartige modulare Anlage Windenergie, Meerwasser und Umgebungsluft. Entsprechend verfügt die H2Mare-Versuchsplattform über eine eigene Direct-Air-Capture-Anlage (DAC), um CO2 aus der Umgebungsluft zu gewinnen, eine Meerwasserentsalzungsanlage sowie eine Hochtemperatur-Elektrolyse zur Erzeugung von wasserstoffhaltigem Synthesegas. Dieses wird als Ausgangsstoff für die Fischer-Tropsch-Synthese genutzt, bei der grüner Wasserstoff und CO2 in Kraftstoffe umgewandelt werden. Der modulare Aufbau ermöglicht einen dynamischen, netzunabhängigen Betrieb der gesamten Prozesskette, angepasst an die Verfügbarkeit von erneuerbarem Strom aus Offshore-Windkraft.
Offshore-Einsatz ab Juli 2025
Die Plattform testen die Forschenden ab Juli 2025 zunächst im Hafen von Bremerhaven sowie anschließend auf offener See vor Helgoland. Neben dem flexiblen Betrieb der gesamten Prozesskette wollen sie auch die maritimen Einflüsse und Materialeigenschaften sowie regulatorische Bedingungen im Realbetrieb ohne Anbindung an das Stromnetz untersuchen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen als Grundlage für die Entwicklung größerer Produktionsplattformen dienen, die sich mit Windenergieanlagen koppeln lassen.
Neben der Offshore-Erzeugung von synthetischen Kraftstoffen forscht das H2Mare-Projekt PtX-Wind an weiteren Power-to-X-Syntheserouten. Am KIT untersuchen Forschende dabei die Herstellung von flüssigem Methan, Methanol und Ammoniak.
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.
Meistgelesene News
Weitere News von unseren anderen Portalen
Zuletzt betrachtete Inhalte
Kategorie:Gasfeld

Reference 620 | Elektrochemische Systeme | C3 Prozess- und Analysentechnik
WACKER POLYMERS erhöht die Preise für Dispersionen in Europa
European Mine, Chemical and Energy Workers Federation (EMCEF) - Brüssel, Belgien
Öko-Kunststoff aus Holz und Hanf

Mehr als 400 Mio. Euro: Neuer Seedfonds des High-Tech Gründerfonds übertrifft Erwartungen - Frühfinanzierung junger Unternehmen aus den Bereichen Digital Tech, Industrial Tech sowie Life Sciences und Chemie

„Gezähmte“ Moleküle für nachhaltigere Katalysatoren - Synthese einer spektakulären Gallium-Verbindung im Labor gelungen

DOTHERM Isolierwerkstoffe GmbH & Co. KG - Dortmund, Deutschland

Business Angels Netzwerk Deutschland e.V. (BAND) - Essen, Deutschland
Geplante Veränderung im Verwaltungsrat von Georg Fischer
