Vermarktung der Erfolge des Projekthauses Katalyse durch "Degussa Homogeneous Catalysts"

17.11.2003
Aufgrund erster kommerzieller Erfolge bringt die Degussa AG, Düsseldorf, die in ihrem Projekthaus Katalyse entwickelten Produkte und Technologien im Bereich Homogenkatalyse nach nur zweieinhalb Jahren Entwicklungszeit an den Markt. "Degussa Homogeneous Catalysts", ein neues internes Start-up, wird ab Januar 2004 die homogenen Katalysatorsysteme produzieren und vermarkten sowie services zum schnellen Aufspüren homogener Katalysatoren anbieten. Interessant sind die Produkte und Dienstleistungen vor allem für die Pharmabranche, da sie den Zugang zu neuen Medikamentenwirkstoffen wesentlich verbessern. Diese Art von homogenen Katalysatoren sind bislang im Markt kaum verfügbar; mit dem Bereitstellen kommerzieller Mengen schließt Degussa diese Lücke. Bereits heute ist das Unternehmen einer der führenden Anbieter von heterogenen Katalysatoren und besitzt breite Erfahrung im Einsatz von homogenen und Biokatalysatoren. "Ohne das Engagement und die herausragende Leistung des Projekthaus-Teams wäre dieser frühzeitige Start am Markt nicht möglich gewesen", so Dr. Alfred Oberholz, Mitglied des Degussa Vorstands und verantwortlich für Forschung und Entwicklung. "Unser Ansatz, die Forschung an zukunftsweisenden Technologien in einem interdisziplinären Projekthaus zu bündeln und marktnah voranzutreiben, hat sich einmal mehr bewährt." Degussa Homogeneous Catalysts startet mit elf Mitarbeitern unter der Leitung von Antje Gerber im neu errichteten Kompetenzzentrum für Katalyse in Hanau-Wolfgang. Die Produktpalette umfasst Liganden sowie Metallkomplex-Katalysatoren für die Pharmaindustrie, die zum Teil schon in kommerziellen Mengen verfügbar sind. Im Bereich Katalysatoren vermarktet das interne Start-up zunächst zehn patentierte Produktfamilien für die asymmetrische Hydrierung und C-C-Kupplungsreaktionen. Als Dienstleistungen bietet Degussa Homogeneous Catalysts den Kunden Unterstützung bei der Suche nach dem für eine Reaktion am besten geeigneten Homogenkatalysator. Die Services beinhalten das schnelle Screening und Testen von Katalysatoren mit den vom Projekthaus entwickelten Hochdurchsatz-Methoden sowie die Nutzung des Degussa-eigenen Katalysatorpools, der so genannten Katalysatorbibliothek, die mehrere tausend Katalysatoren für das Screening umfasst. Die Produktion der Homogenkatalysatoren wird Schritt für Schritt in bereits bestehenden Anlagen aufgenommen. Degussa Homogeneous Catalysts wird dabei vom Technologie-Know-how der Degussa profitieren, da insbesondere die Herstellung von Liganden eine komplexe Chemie erfordert. Sie ist auch der Grund dafür, dass bislang kaum Liganden bzw. Homogenkatalysatoren in kommerziellen Mengen zur Verfügung stehen. Typische Kapazitäten werden im Bereich bis zu mehreren Hundert Kilogramm pro Jahr liegen. Diese vergleichsweise geringen benötigten Mengen resultieren aus der großen Hebelwirkung von Katalysatoren. Experten schätzen den Wert von Waren, die mit unterschiedlichen Katalysatorsystemen hergestellt werden, auf weltweit 500 bis 2.500 Mrd. US-Dollar pro Jahr. Der Markt für alle Arten von Katalysatoren hat dagegen aktuell ein Volumen von nur rund zehn Mrd. Dollar; sein Wachstum liegt bei fünf Prozent pro Jahr. Degussa Homogeneous Catalysts - es wird von der Degussa-Corporate-Venture-Gesellschaft Creavis Technologies & Innovation gesteuert - wird eng mit dem Projekthaus Katalyse arbeiten. Der Abschluss dieses Projekthauses ist für Juni 2004 geplant. Nach Degussa Advanced Nanomaterials ist Degussa Homogeneous Catalysts das zweite interne Start-up, das Forschungsergebnisse eines Projekthauses vermarktet. Degussa hat diese Struktur gewählt, weil sie die unternehmerische Flexibilität einer operativen Einheit bietet, aber den organisatorischen und finanziellen Aufwand vermeidet, der mit der Gründung eines rechtlich eigenständigen Unternehmens verbunden ist.

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