Innovationspreis 2004 für den ersten kommerziellen Prozess mit ionischen Flüssigkeiten
Die BASIL(TM)-Technologie arbeitet mit ionischen Flüssigkeiten und bietet eine elegante Lösung für eine Aufgabe, die sich bei vielen Produktionsverfahren stellt: das Entfernen von Säuren, die sich als Nebenprodukt der Reaktion bilden. "Eine Stärke des Projekts ist das interdisziplinäre Team aus Verfahrenstechnikern und Chemikern sowie Mitarbeitern aus der wissenschaftlichen Information, aus Produktion und Marketing", betont Dr. Matthias Maase, Projektleiter Forschung während der Entwicklungsphase. "Wir haben die aktuelle Grundlagenforschung der Hochschulen schnell aufgegriffen und umgesetzt."
Mit dem BASIL(TM)-Verfahren hat die BASF eine leistungsfähige Lösung für ein konkretes Problem in der Produktion entwickelt, teilt das Unternehmen weiter mit. Bei vielen chemischen Produktionsverfahren entstehen feste Salze, wenn Säuren, also unerwünschte Nebenprodukte, mit Basen abgefangen werden. Im großen Produktionsmaßstab können Salze Probleme verursachen. Außerdem ist es zeitaufwändig und teuer, durch Filtration das feste Salz von der Reaktionsflüssigkeit zu trennen. Es kann zwar nicht verhindert werden, dass sich beim Abfangen einer Säure durch eine Base ein Salz bildet, aber warum kann das kein flüssiges Salz sein? Dies ist die Grundidee der BASIL(TM)-Technologie. Die Abkürzung steht für "Biphasic Acid Scavenging Utilizing Ionic Liquids".
Flüssige Salze, auch ionische Flüssigkeiten genannt, sind hochpolare Salze, die zu 100% aus Ionen bestehen. Außerdem verflüssigen sie sich bei Temperaturen unter 100° C. Die klare Flüssigkeit bietet drei Vorteile: Sie ist leicht abtrennbar, einfach wiederzuverwerten und steigert die Ausbeute beträchtlich. Der eingesetzte Säurefänger - die BASF verwendet das basische BASF-Produkt 1-Methylimidazol - reagiert zu einer ionischen Flüssigkeit mit einem Schmelzpunkt von 75 Grad Celsius; gleichzeitig fungiert er als Katalysator und beschleunigt die Reaktion erheblich. Dadurch ist es möglich, anstelle eines Rührkessels einen schlanken, kontinuierlich betriebenen Strahldüsenreaktor einzusetzen. Dieser ist daumengroß und dennoch in der Lage, pro Jahr hunderte von Tonnen Produkt zu erzeugen.
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