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Bleipikrat



Strukturformel
Pb2+   2
Allgemeines
Name Bleipikrat
Andere Namen

2,4,6-Trinitrophenolblei

Summenformel Pb(C6H2N3O7)2
CAS-Nummer 25721-38-4
Kurzbeschreibung gelb-orangenes Pulver
Eigenschaften
Molare Masse 663,41 g·mol-1
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt explodiert bei ca. 270°C[1]
Löslichkeit

fast unlöslich in Wasser, etwas löslich in Aceton und Ethanol

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung

Keine Einstufung verfügbar[2]

R- und S-Sätze R: siehe oben[2]
S: siehe oben[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Bleipikrat ist der Trivialname von Blei(II)-2,4,6-trinitrophenolat. Es ist das Bleisalz der Pikrinsäure und fand früher und zum Teil noch heute Anwendung in Sprengkapseln und Anzündhütchen.

Inhaltsverzeichnis

Eigenschaften

Bleipikrat liegt in Form von gelben bis orangefarbenen Kristallnadeln vor. Es ist nahezu unlöslich in Wasser und etwas löslich in Aceton und Ethanol. Bleipikrat existiert in vielen Formen. Es gibt Formen, die Kristallwasser enthalten, jedoch durch Erhitzen in die wasserfreie Form überführt werden können. Daneben existieren verschiedene andere Formen wie z. B. basisches Bleipikrat. Dieser Artikel handelt jedoch nur von dem wasserfreien Salz. Die Empfindlichkeit des Stoffes gegenüber Schlägen, ist extrem hoch. Eine Probe explodiert bereits, wenn ein 500 g Gewicht aus nur 4 cm Höhe auf diese fällt. Damit ist es sogar noch empfindlicher, als Quecksilberfulminat. Es ist somit möglich, dass eine kleine Menge bereits unter dem Einfluss des Eigengewichtes explodiert. Kommt Bleipikrat in Kontakt mit einer Flamme, so verpufft es unter Entwicklung von feinem Bleistaub. Die Verbindung ist recht toxisch, was zum einen auf den Trinitrophenolatrest zurückzuführen ist, aber zum anderen auch von den Blei(II)-Ionen kommt.

Darstellung

Bleipikrat wird heute kaum noch produziert. Allerdings produzierten es die Deutschen im 2. Weltkrieg in größeren Mengen. Dabei wurde ein gut wasserlösliches Bleisalz (z. B. Bleinitrat) entweder direkt mit Pikrinsäure versetzt, worauf das schwerlösliche Bleipikrat ausfiel, oder es wurde eine Lösung von einem gut wasserlöslichen Bleisalz mit einer Lösung eines ebenfalls gut wasserlöslichen Pikrates vermischt, worauf ebenfalls Bleipikrat ausfiel.

Sicherheitshinweise

Es sei darauf hingewiesen, dass die Bildung von Schwermetallpikraten, vor allem Bleipikrat, grundsätzlich zu vermeiden ist. Diese entstehen oft ungewollt, wenn Pikrinsäure in Kontakt mit Metallen, deren Oxide, Carbonate, Hydroxide etc. kommt. Zahlreiche Unfälle haben in der Vergangenheit gezeigt, dass diese Verbindungen äußerst gefährlich und instabil sind. In Deutschland unterliegt der Besitz, Umgang, die Lagerung etc. außerdem dem Sprengstoffgesetz (SprengG).

Quellen

  1. Synthesis and properties of Lead picrate
  2. a b c In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  • Chemie und Technologie der Explosivstoffe Band III (Dr. Tadeusz Urbanski)
  • Explosivstoffe (Rudolf Meyer)
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Bleipikrat aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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