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Fruitless



Das fruitless genannte Gen kodiert verschiedene Transkriptionsfaktoren, die die Zahl der Nervenzellen und ihrer Verknüpfungen in der untersuchten Region im Gehirn mitbestimmen. fruitless hat Einfluss darauf, ob sich im Gehirn von Taufliegen typisch männliche oder typisch weibliche Verknüpfungen herausbilden. Die Transkriptionsfaktoren enthalten jeweils ein Zinkfingermotiv.

fruitless wird nur bei männlichen Drosophila-Fliegen exprimiert und in Proteine übersetzt; bei Weibchen ist es dagegen inaktiv. Männchen mit defektem fruitless-Gen wenden sich bei der Paarung bevorzugt Männchen zu. Studien belegen, dass es geschlechtsspezifische neuronale Unterschiede im Gehirn gibt, und dass dabei die transkriptionelle Kontrolle der Genaktivität eine große Rolle spielt.

Das Team um den japanischen Forscher Ken-Ichi Kimura der Hokkaido University berichtet im Wissenschaftsmagazin Science, dass sie diesen Schaltkreis im Gehirn von Taufliegen entdeckt haben. Dieser entscheidet, ob ein Tier hetero- oder homosexuelle Neigungen entwickelt. Und sie fanden heraus, dass das inaktive männliche fruitless-Protein den programmierten Zelltod bestimmter Nervenzellen verhindert. Aus diesen in der Nähe des Antennallobus gelegenen Neuronen bildet sich ein Netzwerk, welches das Paarungsverhalten offenbar mitsteuert. Ist das Netzwerk intakt, wenden die Tiere sich weiblichen Partnern zu.

Als die japanischen Forscher den Antennallobus weiblicher Fliegen mit diesem Gen ausstatteten, entstand das für Männchen typische Verhaltensmuster. Die Fliegen versuchten, sich mit Weibchen zu paaren.

Literatur

  • Nature, Band 438, S. 229
 
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