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Kasslerbraun



Kasslerbraun

Kasslerbraun, Kölnerbraun ist ein organisches braunes Pigment aus Braunkohle.
Als Farbe wird es auch Van Dyck-Braun, Saftbraun genannt [1] und lässt sich als dunkelkaffeebraun beschreiben.

Inhaltsverzeichnis

Beschaffenheit

Das Kasslerbraun ist eine Braunkohle und besteht aus Humus- und Huminsäuren mit Anteilen an Bitumen und Mangan. Aufgrund seiner Beschaffenheit gilt es als Mischform von Pigment und Farbstoff und gehört zu den Farbmitteln pflanzlicher Herkunft.

Das auch als kölnische Umbra oder kölnische Erde bezeichnete Farbmittel unterscheidet sich von der mineralischen „echten“ Umbra durch ein viel geringeres spezifisches Gewicht, riecht beim Erhitzen torfartig und kann natürlich nicht geglüht werden, da es dabei zu Asche verbrennen würde, Umbra hingegen beibt stabil.

Verwendung

Kasslerbraun kommt in den Handel entweder bloß gemahlen und geschlämmt – um es von Torf zu befreien − oder außerdem noch in Stücke geformt.

Bei der Gewinnung, meist im Tagebau, schwankt die Qualität stark. Besonders schöne tiefbraune Funde werden als Vandyckbraun – nach dem flämischen Maler Anthonis van Dyck, für dessen Malweise es typisch ist - gehandelt. Zu diesem Zweck wird sie in Ätzlauge (etwa Natronlauge) gelöst und der Farbkörper durch eine Säure als feiner Schlamm wieder ausgefällt. Dies gibt den braunen Karmin oder Bister.

Kasslerbraun ist weder lichtecht, noch säure– oder alkalibeständig und daher für den Künstler unbrauchbar. Heute wird es kaum mehr verwendet, da es sich nach Doerner aus Elfenbeinschwarz und Terra di Siena[2] gut ermischen lässt. Geschätzt wurde es aber für seine hervorragende lasurfähigkeit. Verwendet wird es noch für die Herstellung von Beizen und in der Holzimitationsmalerei.

Vorkommen

Sie findet sich in allen Abbaugebieten, in Deutschland etwa den Braunkohlerevieren in der Umgegend von Köln, im Bergischen und Jülichschen, oder in Thüringen.

Geschichte

Kasslerbraun ist vermutlich schon im 16. Jahrhundert verwendet worden. Kennzeichnend ist es als Bister für den flämischen Barock.

Quellen

  1. sRGB (85, 65, 60), aus DIN 3:3:6 nach Wehlte, Kasslerbraun. S. 130f
  2. Max Doerner: Malmaterial und seine Verwendung im Bilde. Neuberabeitung Hans Gert Müller. Enke, Stuttgart 1976. – zitiert nach Wehlte, Kasslerbraun. S. 130

Literatur

  • Kurt Wehlte: Werkstoffe und Techniken der Malerei. Otto Maier, Ravensburg 1967. ISBN 3-473-48359-1 (früher: ISBN 3-473-61157-3)

Die in Wikipedia-Artikeln verwendeten Farben werden auf jedem Monitor anders dargestellt und sind nicht farbverbindlich. Eine Möglichkeit, die Darstellung mit rein visuellen Mitteln näherungsweise zu kalibrieren, bietet das nebenstehende Testbild: Tritt auf einer oder mehreren der drei grauen Flächen ein Buchstabe (R für Rot, G für Grün oder B für Blau) stark hervor, sollte die Gammakorrektur des korrespondierenden Monitor-Farbkanals korrigiert werden. Das Bild ist auf einen Gammawert von 2,2 eingestellt – den gebräuchlichen Wert für PCs. Macintosh-Rechner hingegen verwenden standardmäßig einen Gamma von 1,8.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kasslerbraun aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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