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Thiocyanate



  Als Thiocyanate (veraltet auch Rhodanide) werden die anorganischen Salze und die organischen Ester der unbeständigen Thiocyansäure HSCN bezeichnet. Der Name „Rhodanid“ leitet sich von Rhodesien ab, da Eisenthiocyanat in Zimbabwe gediegen vorkommt.

Kaliumthiocyanat ist das bekannteste Salz und wird unter anderem für den Nachweis von Fe3+-Ionen verwendet, wobei das tiefrot gefärbte Eisen(III)-thiocyanat Fe(SCN)3 entsteht.

Das Thiocyanat-Ion (SCN) kann als Ligand in Komplexen sowohl über das Stickstoff-Atom als auch über das Schwefel-Atom an das Zentralatom koordinieren, daher tritt es in der spektrochemischen Reihe zweimal auf. In seinem chemischen Verhalten ähnelt es den Halogenen und wird daher zur Gruppe der Pseudohalogene gezählt.

Die menschliche Leber erzeugt Thiocyanat beim Abbau von Cyaniden durch das Enzym Rhodanid-Synthetase. Auch einige Nahrungsmittel, wie Kohl, enthalten Thiocyanat als Senfölglykosid (Glucobrassicin). Da das Thiocyanat-Ion die Iodaufnahme in der Schilddrüse verhindert, kann es bei übermäßigem Verzehr (je nach Art 0,5 bis mehrere kg pro Tag) von Kohl zur Ausbildung eines Kropfs ("Kohlkropf") kommen.

Thiocyanat entsteht ebenfalls als Stoffwechselprodukt beim Abbau von Tabakprodukten im Körper. Über diesen Weg kann Tabakkonsum von Personen nachgewiesen werden.

 
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