Von der Pflanze zum Produkt
Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung der TU Chemnitz entwickelt im Netzwerkprojekt FENAFA Fertigungskonzepte für die Nutzung einheimischer Naturfaserrohstoffe
Einige Vorteile der Naturfasern sind ihr geringes spezifisches Gewicht und ihre Nachhaltigkeit - deshalb sind sie als Ersatz für herkömmliche Glasfasern in Verbundwerkstoffen interessant. Die Automobilindustrie hat das bereits erkannt. An der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung der TU Chemnitz haben Wissenschaftler beispielsweise eine Fahrzeuginnenverkleidung aus nachwachsenden Rohstoffen entwickelt. Dabei bedienen sie sich nicht nur der herkömmlichen Fasern aus Hanf und Flachs, sondern des kompletten Pflanzenstängels, wodurch die Rohstoffkosten drastisch gesenkt werden. Die Anwendung bietet sich auch für andere Branchen an, so die Einschätzung der Wissenschaftler. Sie beschäftigen sich im Projekt FENAFA sowohl mit der Bereitstellung der Rohstoffe als auch mit der Fertigung von Halbzeugen bis hin zur Herstellung von Produkten. Sie erstellen also eine komplette Wertschöpfungskette für technische Anwendungen von Naturfasern und Polymeren auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Potenzieller Anwender der Entwicklung ist neben der einheimischen Fahrzeug- auch die Konsumgüterindustrie.
Unter den 14 Projektpartnern der TU Chemnitz sind die SachsenLeinen GmbH, die Polytec Automotive GmbH & Co. KG, das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM, die KraussMaffei GmbH, die Hugo Stiehl GmbH Kunststoffverarbeitung sowie die B&K Kunststoffwerke GmbH & Co. KG. "Durch die starke Präsenz namhafter Industrieunternehmen auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette wird eine solide Plattform für die angestrebte Vermarktung der entwickelten Technologien und Produkte geschaffen", schätzt Dr. Wolfgang Nendel, Stellvertretender Leiter der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung, ein. Das Projekt wird durch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe, den Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, zunächst mit drei Millionen Euro für drei Jahre gefördert.
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