Bayreuth/London (UBT). Techniker in allen Industriezweigen müssen zunehmend mit Kollegen mit anderen kulturellen und sprachlichen Hintergründen arbeiten. Deshalb müssen Ausbildungsprogramme die Mitarbeiter auf diese Herausforderung vorbereiten. Gegenwärtig gibt es keine normierten und allseits anerkannten Verfahren, die Kompetenz eines Mitarbeiters, über Kulturgrenzen hinweg arbeiten zu können, zu
Messen, oder die Effizienz der
Ausbildung in diesem Bereich beurteilen zu können. In den meisten Ländern der EU erleben die Hälfte aller Unternehmer Kulturbarrieren im internationalen Handel. Topmanager nennen Missverständnisse in interkulturellen Teams als häufiges Problem.
Vor kurzem sind Techniker und Forscher aus vier verschiedenen Ländern Europas (Großbritannien, Österreich, Tschechien, Deutschland) in London zusammen getroffen, um die Arbeit an einem Projekt aufzunehmen, in dem Beurteilungsverfahren erarbeitet werden, um interkulturelle Arbeitskompetenz für effiziente Arbeit in interkulturellen Teams messen zu können. Einer dieser Forscher ist der Bayreuther Lehrstuhlinhaber für Betriebliches Personalwesen und Führungslehre, Professor Dr. Torsten M. Kühlmann. Das Projekt wird finanziell unterstützt durch das Leonardo da Vinci II Programm der Europäischen Union. Die Projektleitung liegt bei der Languages National Training Organisation in London.
Im Rahmen des "INCA" Projekts (INtercultural Competence Assessment) werden eine Beurteilungsstrategie, ein zum Teil computerisiertes Analysewerkzeug und ein Instrument für die
Dokumentation interkultureller Kompetenz geschaffen, die die berufliche Weiterentwicklung und Ausbildung unterstützen sollen. Ab 2003 sollen Prototypen in verschiedenen Firmen in Österreich, der Tschechischen Republik,
Deutschland und dem Vereinigten Königreich getestet werden. Die endgültigen Projektergebnisse werden für den Herbst 2004 erwartet.