Evonik bekräftigt Ergebnisziel für 2019 trotz anhaltend schwacher Weltwirtschaft
Erhöhte Kostendisziplin stützt Ergebnisniveau
„Wir haben uns frühzeitig mit erhöhter Kostendisziplin und zusätzlichen Einsparmaßnahmen für das schwächere gesamtwirtschaftliche Umfeld gerüstet“, sagt Christian Kullmann, Vorstandsvorsitzender von Evonik. „Wir gehen da sehr konsequent vor, um das Jahresergebnis zu sichern.“
Das 2018 gestartete Effizienzprogramm zur Senkung von Vertriebs- und Verwaltungskosten um jährlich 200 Millionen Euro wird beschleunigt. Bis Ende dieses Jahr werden davon bereits
120 Millionen Euro erreicht, 20 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant. Darüber hinaus tragen zusätzliche Maßnahmen, wie etwa die Zurückhaltung bei Neueinstellungen und der restriktive Umgang mit externen Kosten, im zweiten Halbjahr weitere 20 Millionen Euro bei.
„Beim Free-Cashflow konkretisiert Evonik den Ausblick für das Gesamtjahr und erwartet mit rund 700 Millionen Euro eine deutliche Erhöhung gegenüber dem Vorjahr. Maßgeblich für diese Verbesserung sind niedrigere Sachinvestitionen, ein geringerer Aufbau des Nettoumlaufvermögens sowie die teilweise Erstattung der Pensionsauszahlungen aus dem Contractual Trust Arrangement (CTA). Der konkretisierte Ausblick beinhaltet nicht die anfallenden Steuerzahlungen aus dem Carve-out des veräußerten Methacrylatgeschäfts.
Die weltweite konjunkturelle Abschwächung hat sich im dritten Quartal weiterhin auf das Geschäft von Evonik ausgewirkt. In den Monaten Juli bis September verringerten sich die Erlöse im Vergleich zum Vorjahresquartal um 3 Prozent auf 3,23 Milliarden Euro. Dies geht auf geringere Mengen und niedrigere Verkaufspreise zurück. Das bereinigte EBITDA fiel um 6 Prozent auf 543 Millionen Euro.
Entwicklungen in den Segmenten
Resource Efficiency: Der Umsatz im Segment sank im dritten Quartal um 1 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Die konjunkturelle Abschwächung im Automobil- und Coating-Sektor wirkte sich belastend auf das Geschäft mit Beschichtungsadditiven und Coating & Adhesive Resins aus. Auch das Geschäft mit Kieselsäuren verzeichnete geringere Verkaufsmengen insbesondere in industrienahen Bereichen. Erfreulich dagegen verlief das Geschäft mit Hochleistungskunststoffen, das von einer soliden Nachfrage im 3D-Druck und bei Membranen profitierte. Der Bereich Crosslinkers profitierte von einer hohen Nachfrage aus der Windenergiebranche. Das bereinigte EBITDA von Resource Efficiency ging um 4 Prozent auf 322 Millionen Euro zurück.
Nutrition & Care: Die Erlöse verringerten sich im dritten Quartal um 2 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro. Bei einer hohen Nachfrage nach essentiellen Aminosäuren zur Tierernährung gaben die Verkaufspreise weiter nach. Dagegen erhöhte sich der Umsatz des Health-Care-Geschäfts, insbesondere bei erfreulicher Entwicklung der Pharma- und Food-Ingredients. Die Additive für Polyurethanschäume konnten ihren Umsatz deutlich steigern, im Wesentlichen durch eine hohe Nachfrage aus den Märkten für langlebige Konsumgüter und Isolierung. Das bereinigte EBITDA des Segments fiel um 11 Prozent auf 188 Millionen Euro.
Performance Materials: Der Umsatz ging im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20 Prozent auf
475 Millionen Euro zurück. Die Entwicklung bei den Performance Intermediates war durch ein niedriges Öl- bzw. Naphthapreisniveau sowie die leicht nachgebenden Verkaufspreise beeinträchtigt. Eine anhaltend eingeschränkte Rohstoffversorgung sowie technische Probleme in den C4-Anlagen an den Standorten Marl und Antwerpen belasten das Ergebnis. Bei den Functional Solutions verzeichneten die Alkoholate eine gute Entwicklung. Das bereinigte EBITDA des Segments sank um 25 Prozent auf 47 Millionen Euro.