Aktuelle VDI/IW-Zahlen: 57.000 offene Ingenieurstellen im April

27.05.2010 - Deutschland

Im April 2010 gab es 56.800 offene Ingenieurstellen. Erneut bedeutet dies im Vergleich zum März eine Steigerung um 2,3 Prozent. Dieser Anstieg wurde durch eine verstärkte Nachfrage der Unternehmen verursacht. Die Zahl der arbeitslosen Ingenieure lag bei ca. 28.000 auf dem Niveau des Vormonats.

Daraus ergibt sich eine Ingenieurlücke von rund 31.000 Ingenieuren. „Wir freuen uns, dass Unternehmen wieder vermehrt Ingenieure einstellen. Auf der anderen Seite betrachten wir die Ingenieurlücke mit Sorge - gerade vor dem Hintergrund der voraussichtlich weiter anziehenden Konjunktur und einem damit steigenden Bedarf an Ingenieuren“, reagierte VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs auf den neuesten Ingenieurmonitor. Ingenieure fehlen in sämtlichen Fachrichtungen sowie auf allen regionalen Arbeitsmärkten. Besonders groß ist der Mangel weiterhin bei Maschinen- und Fahrzeugbauingenieuren (12.900), sowie bei Elektroingenieuren (8.000). Regional betrachtet verzeichneten Baden-Württemberg (8.000) und Nordrhein-Westfalen (5.800) die größten Lücken.

Der aktuelle Ingenieurmonitor präsentiert erstmalig Daten zur Branchenzugehörigkeit und Berufsflexibilität von Ingenieurinnen. Ingenieurinnen sind überdurchschnittlich häufig in den Dienstleistungsbranchen beschäftigt. Hier, beispielsweise in Ingenieur- und Planungsbüros, werden deutlich geringere Gehälter gezahlt als in Branchen des Verarbeitenden Gewerbes wie etwa dem Fahrzeugbau oder dem Maschinen- und Anlagenbau. Ein Grund für Gehaltsunterschiede zwischen männlichen und weiblichen Ingenieuren kann somit die Branchenzugehörigkeit sein. Erwerbstätige Ingenieurinnen arbeiten außerdem deutlich seltener in einem traditionellen Ingenieurberuf als männliche Ingenieure. Die Mehrheit der Ingenieurinnen ist in anderen Berufen tätig, zum Beispiel als Unternehmensberaterin, IT-Spezialistin oder einem Lehrberuf.

Der „Ingenieurmonitor“ liefert monatlich umfangreiche Daten und Fakten zum Ingenieurarbeitsmarkt, berechnet für einzelne Bundesländer und Berufsordnungen. Betrachtet werden sowohl das gesamtwirtschaftliche Stellenangebot im Ingenieursegment, Arbeitslosenzahlen und Fachkräftelücken als auch der Vergleich zum Vormonat. Die Zusammenstellung wird vom VDI in Kooperation mit dem Institut der deutschen Wirtschaft in Köln angeboten.

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