Schrödinger-Preis für wirksamere Waschmittel und bessere Emulsionen

18.07.2002

Bonn (dpa) - Eine Gruppe von Forschern aus Jülich und Köln hat herausgefunden, wie Waschmittel wirksamer und die Vermischung von Ölen und Wasser zu so genannten Emulsionen einfacher wird. Für ihre Entwicklung effizienterer so genannter Tenside erhalten die Physiker, Physiko-Chemiker und Chemiker den diesjährigen Erwin-Schrödinger- Preis für herausragende interdisziplinäre Forschung. Das teilte die Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren am Mittwoch in Bonn mit. Die mit 50 000 Euro dotierte Auszeichnung, die alljährlich vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft auf Vorschlag der Helmholtz-Gemeinschaft verliehen wird, soll am 10. Oktober 2002 in Bonn überreicht werden. Die Reinigungskraft von Waschmitteln liegt in den Tensiden. Diese Stoffe lösen Öl in Wasser und spielen daher auch der Kosmetik- und Arzneimittelindustrie eine große Rolle bei der Vermischung von Ölen und Wasser zu so genannten Emulsionen. Jürgen Allgaier, Gerhard Gompper und Dieter Richter vom Institut für Festkörperforschung des Forschungszentrums Jülich sowie Thomas Sottmann und Reinhard Strey vom Institut für Physikalische Chemie der Universität Köln fanden heraus, wie Tenside durch Zugabe eines langkettigen Kunststoffmoleküls, eines polymers, wesentlich effizienter wirken können. Dieser Prozess hat für viele Anwendungen, unter anderem bei der Produktion von Reinigungsmitteln für die Metall- und Druckindustrie sowie bei der Lack- und Schmierstoffherstellung, große Bedeutung. Um das Vermischen, das auch bei der Cremes- und Salbenproduktion oder bei der Herstellung von Speisen wichtig ist, zu erleichtern, arbeitet man mit den Tensiden, die die Oberflächenspannung der beteiligten Substanzen herabsetzen. Dabei ist es das Ziel, eine optimale Vermischung unter Zugabe einer möglichst geringen Menge von Tensiden zu erreichen.

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