Neue Nachwuchsgruppe am Max-Planck-Institut für Chemie

SAPHIRE-Gruppe untersucht chemische Zusammensetzung der Atmosphäre in tropischen Gebieten

09.02.2001

Mit Beginn des Jahres 2001 hat innerhalb der Abteilung Chemie der Atmosphäre am Max-Planck-Institut für Chemie eine neue Nachwuchsgruppe ihre Arbeit aufgenommen. Die eigenverantwortliche Forschungstätigkeit dieser Gruppe unter der Leitung von Dr. Mark Lawrence wird durch ein Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur Förderung junger Wissenschaftler im Hinblick auf eine akademische Laufbahn unterstützt. Die Gruppe mit dem Namen SAPHIRE (Southern Asian Photochemistry and Impacts of the Redistribution of Emissions) soll die Prozesse untersuchen, welche die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre in tropischen Gebieten, besonders im südlichen Asien und im Indischen Ozean, beeinflussen. Dabei sollen auch die Transportvorgänge berücksichtigt werden, die zu einer großräumigen Verteilung der stark zunehmenden Emissionen aus Asien führen.

Die Untersuchungen werden vor allem mit Hilfe numerischer Modelle durchgeführt, u.a. mit einem globalen dreidimensionalen Chemie-Transport-Modell (MATCH-MPIC=Model of Atmospheric Transport and Chemistry - Max Planck Institute for Chemistry version) und der entsprechenden eindimensionalen Version, einem dreidimensionalen Wolkenmodell für Studien über tiefreichende Konvektion sowie mit Kastenmodellen zur Simulation photochemischer Prozesse. Eine enge Zusammenarbeit wird mit den experimentellen Gruppen der Abteilung Chemie der Atmosphäre angestrebt, insbesondere mit jenen, die an Messkampagnen in den Tropen beteiligt sind, wie z.B. INDOEX (Indian Ocean Experiment).

Mark Lawrence, geboren 1969 in New Jersey, USA, arbeitet seit sieben Jahren am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz. Er promovierte 1996 in Earth und Atmospheric Sciences am Georgia Institute of Technology, Atlanta, mit einer Arbeit, die er unter Leitung von Prof. Paul Crutzen in Mainz durchgeführt hatte. Danach beschäftigte er sich als Postdoktorand mit der Weiterentwicklung des Chemie-Transport-Modells MATCH-MPIC und untersuchte damit chemische Prozesse in der Atmosphäre. Mit einer Kombination von MATCH-MPIC und meteorologischen Daten konnte er Voraussagen über wichtige Spurengase (O3, CO u.a.) machen, die zur Planung der Messflüge während der INDOEX-Messkampagne 1999 dienten. Auch zur Interpretation der Messergebnisse wurde das Modell herangezogen.

Dr. Lawrence ist an verschiedenen europäischen Forschungsprojekten beteiligt, so z.B. an MOZAIC (Measurements of Ozone from Airbus In-service airCraft) und ist seit 1999 Mitglied des wissenschaftlichen Beirats für das satellitengestützte Messprogramm SCIAMACHY. Er unterhält enge Beziehungen zu Wissenschaftlern am Center for Clouds, Chemistry and Climate in La Jolla und am National Center for Atmospheric Research in Boulder in USA und baut gerade neue Kontakte zu indischen Wissenschaftlern auf.

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