300 Millionen Euro Investitionen für Bayer-Chemikalien

Zentrales Technikum Organisch erhöht Synthesekompetenz im Pharmabereich

02.10.2000

Leverkusen – "Mit Investitionen von 300 Millionen Euro wird der Geschäftsbereich Chemikalien in den nächsten fünf Jahren seine Marktposition speziell für pharmazeutische Zwischenprodukte in Europa und den USA nachhaltig stärken. Dabei spielt das Zentrale Technikum Organisch (ZeTO) in Leverkusen eine wichtige Rolle. Allein hier werden zwischen 1998 und 2003 insgesamt 50 Mio. Euro investiert, mehr als die Hälfte davon ist bereits verbaut", erklärte Dr. Martin Wienkenhöver, Leiter des Geschäftsbereichs Chemikalien der Bayer AG, auf einer internationalen Pressekonferenz in Leverkusen.

Herausforderung c-GMP Die Produktion von Arzneimittel-Zwischenprodukten und -Wirkstoffen erfordert ein spezielles Anlagen- und Qualitätsmanagement, das dem Standard der "current Good Manufacturing Practice" (c-GMP) entspricht. "Unsere Investitionen im ZeTO sind eine wichtige Voraussetzung dafür, bis zum Jahre 2004 unseren Feinchemikalien-Umsatz um 70 Prozent zu steigern. Für die Bereiche Pharma-, Agro- und Elektronikchemikalien rechnen wir in den nächsten Jahren mit einem Umsatzwachstum weit oberhalb des Marktwachstums", betonte Wienkenhöver.

Während das ZeTO sowohl Entwicklungs- als auch Produktionsaufgaben hat, wird derzeit in Murcia, Spanien, unter dem Namen Novochem eine reine Produktionsanlage errichtet, die neuesten c-GMP-Anforderungen genügt. Sie wird nach ihrer Fertigstellung in der 2. Hälfte 2001 exklusiv für Bayer arbeiten. Die dort eingesetzten Technologien werden ebenfalls im ZeTO entwickelt.

Strukturwandel im Feinchemikaliengeschäft Der weltweite Feinchemikalienmarkt mit einem derzeitigen Volumen von mehr als 50 Milliarden Euro wird heute von Agro- und Pharmaintermediaten und -Wirkstoffen beherrscht, die rund 55 Prozent des Gesamtvolumens ausmachen. "Noch 1992 lag bei Bayer der Schwerpunkt weitgehend auf Farbstoff-Zwischenprodukten, die fast 60 Prozent unseres Geschäfts ausmachten. Innerhalb der letzten acht Jahre hat sich eine dramatische Wende vollzogen: Der Anteil der Farbstoffchemikalien ging auf zehn Prozent zurück, während sich der Umsatz mit Agrochemikalien fast verdoppelte. Er ist heute rund doppelt so groß wie unser Umsatz mit Pharmazwischenprodukten", erklärte Wienkenhöver den Strukturwandel im Bayer-Feinchemikaliengeschäft. Damit sei das Unternehmen im Agrochemikalien-Markt international bereits hervorragend positioniert. "In den nächsten Jahren wird es unser wichtigstes Ziel sein, den Pharmaanteil weiter zu steigern, denn auf dem Weltmarkt wird bereits fast jeder zweite Euro im Pharmageschäft verdient", fuhr er fort. Besonders profitabel und damit interessant seien in diesem Zusammenhang unmittelbare Vorstufen von Wirkstoffen und die Wirkstoffe selbst. In diesem Geschäftssegment mit entsprechend hoher Wertschöpfung wolle Bayer die Aktivitäten verstärken, und zwar sowohl in Europa als auch in den USA. In Nordamerika werde derzeit nach einem geeigneten Standort für ein neues "Kompetenzzentrum Pharma-Zwischenprodukte" gesucht.

Eine bereits verwirklichte Erfolgsstory ist die des chiralen Breitband-Antibiotikums Moxifloxacin, das Bayer unter dem Namen Avalox® bzw. Avelox® anbietet.

Weitere News aus dem Ressort

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Entdecken Sie die neuesten Entwicklungen in der Batterietechnologie!