US-Institut: Atomunfall in Japan hat zweithöchste Störfall-Stufe

16.03.2011 - Japan

(dpa) Ein unabhängiges US-Forschungsinstitut hat die Nuklearkatastrophe in Japan auf der Störfallstufe 6 von 7 eingestuft. Die Explosionen und Brände in dem Atomkraftwerk Fukushima hätten zur Folge, dass der Unfall auf der internationalen Bewertungsskala Ines nicht mehr als eine 4 betrachtet werden könne, teilte das Institut für Wissenschaft und Internationale Sicherheit (Isis) am Dienstag in Washington mit. «Das Ereignis ist jetzt näher an der Stufe 6, es könnte leider die Stufe 7 erreichen», heißt es in der Einschätzung.

Isis zieht seine Schlüsse unter anderem aus der Analyse aktueller Satellitenbilder und Fotos von dem japanischen Kraftwerk. Das Institut hatte sich bislang vor allem mit seiner Beobachtung der iranischen und nordkoreanischen Atomprogramme einen Namen gemacht.

Angesichts der dramatische Ereignisse in dem asiatischen Land rief das Isis die internationale Gemeinschaft auf, ihre Unterstützung für Japan im Kampf gegen den Super-Gau zu verstärken.

Der Reaktorbrand im ukrainischen Tschernobyl 1986 war auf der Ines-Skala der höchsten Stufe 7 zugeordnet worden. Die Kernschmelze im US-Kraftwerk Three Mile Island 1979 galt als Stufe-5-Störfall.

Zuvor hatte bereits die Pariser Behörde ASN die Katastrophe auf die Stufe 6 von 7 eingeordnet. «Das ist jetzt eindeutig», sagte André-Claude Lacoste am Dienstag in Paris. Stufe 7 war bisher nur einmal im Fall von Tschernobyl in der Ukraine erreicht worden. Die französische Behörde hatte bereits am Vortag vermutet, dass bei der Katastrophe in Japan das Ausmaß von Tschernobyl erreicht werden könne. Die Internationale Atomenergie-Behörde (IAEA) hatte den Unfall in Fukushima zunächst auf Stufe 4 eingeordnet.

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