Van-der-Waals- Kräfte halten Geckos an Wand und Decke

28.08.2002
   Washington (dpa) - Hundertfach verzweigte Fußhaare halten Geckos fest an Wand und Decke. Das berichten US-Forscher um Kellar Autumn vom Lewis and Clark College in Portland (US-Staat Oregon) im amerikanischen Fachjournal «Proceedings of the National Academy of Sciences» («PNAS»; Online-Vorab: DOI: 10.1073/pnas.192252799). Die Studie belegt experimentell, dass die so genannten Van-der-Waals- Kräfte für die erstaunliche Haftung der Reptilien sorgen, wie dieselben Forscher bereits vor zwei Jahren berichtet hatten. Van-der- Waals-Kräfte sind die schwächsten bekannten Bindungen zwischen Atomen oder Molekülen.    Die vielen Härchen auf den Geckofüßen spalten sich in hunderte einzelne Enden auf, wie Autumn und Kollegen im Jahr 2000 im britischen Fachblatt «Nature» (Bd. 405, S. 681) berichtet hatten. Geckos kommen so auf insgesamt bis zu eine Milliarde Nanopolster an ihren Zehen, bereits ein Tausendstel davon kann den Forschern zufolge dank der Van-der-Waals-Kräfte einen Absturz verhindern. Jeder der feinen Abschnitte knüpft für sich viele schwache Bindungen mit der Oberfläche. Die Summe reicht aus, um das ganze Tier unter der Decke zu halten. Die Forscher wiesen jetzt nach eigenen Angaben erstmals nach, dass tatsächlich die Form der Härchen und nicht die chemische Beschaffenheit des Untergrundes entscheidend für die Haftung sind. Die Ergebnisse könnten möglicherweise zur Entwicklung eines haltbaren, trockenen Klebers nach dem Vorbild der Natur führen, schreibt die Gruppe um Autumn in «PNAS» weiter. Die Van-der-Waals- Kräfte sind nach dem Niederländer Johannes Diderik van der Waals (1837-1923) benannt, der 1910 den Physiknobelpreis erhielt.

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