Westdeutsche Chemie hält Spitzenplatz bei Arbeitskosten

06.09.2002
Wiesbaden (dpa) - Die Arbeitskosten in der westdeutschen Chemiebranche liegen international weiter an der Spitze. Sie legten binnen Jahresfrist um 2,3 Prozent auf 39,93 Euro je Beschäftigten und je Stunde zu, berichtete der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) am Donnerstag in Wiesbaden. Der Unterschied zwischen Westdeutschland und den übrigen Ländern sei aber nicht mehr so deutlich wie 1995, da es dort zum Teil spürbare Aufschläge von bis zu 10,3 Prozent gegeben habe. Damit sind die deutschen Arbeitskosten 2001 vergleichsweise moderat angestiegen. Einen geringeren Zuwachs verzeichneten nur Belgien, Luxemburg und Italien. Das Minus von 10 Prozent in Japan sei dagegen auf die Abwertung des Yen um 11,4 Prozent zurückzuführen. Auch die Entwicklung in den USA war durch den Wechselkurs verzerrt. Die dortige Steigerung von 5,4 Prozent sei zum größten Teil der Aufwertung des Dollars um 3 Prozent zuzurechnen. Nach Westdeutschland stehen Belgien (36,03 Euro) und die Niederlande (34,76) auf den nächsten Plätzen in der BAVC-Analyse. Der BAVC konzentriert sich bei seiner Analyse ausschließlich auf Westdeutschland, um die Zahlen besser vergleichen zu können. Zum einen bestehen nach wie vor Gehalts- und Lohnunterschiede von über zehn Prozent zwischen der west- und der ostdeutschen Chemie. Zudem hat die Branche nur 32 000 von 460 000 Beschäftigten in den neuen Bundesländern. Ein deutscher Durchschnittswert würde die Untersuchung verzerren, betonte der Verband.

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