Biologisch abbaubares Plastik gegen Müllflut

12.09.2002
Laut Forscher der Cornell University sind biologisch abbaubare Verbundmaterialien aus Pflanzenfasern und Sojaprotein mit herkömmlichen Kunststoffen vergleichbar. Das Team um den Faser-Experten Anil Netravali ist überzeugt, dass Bio-Materialien aufgrund ihrer mechanischen Eigenschaften "Plastikteile in Innenräumen von Zügen und Autos, in Computern sowie in Verpackungen und anderen Konsumgütern in wenigen Jahren ersetzen." Zudem seien die Materialien gute Wärme- und Schallisolatoren, schreibt Netravali in der September-Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Nournal of Materials Science. Netravali untersuchte Verbundmaterialien aus Bastfasern der Ramie-Pflanze (Boehmeria nivea) und Sojaprotein. Die genaue Zusammensetzung des Materials spielte laut dem Entwickler eine erwartungsgemäß wichtige Rolle. Die Festigkeit des Materials wurde gesenkt, wenn die Fasern ein Zehntel des Gewichts ausmachten und nur wenige Millimeter lang waren. Wurden Gewichtsanteil und Faserlänge erhöht, verbesserte sich die Zugfestigkeit zunehmend. Der größte Vorteil ist nach Aussage von Netravali die 100prozentige biologische Abbaubarkeit. Die Materialien könnten im Gegensatz zu aus Erdöl hergestellten Polymeren wie Polyurethan, Polyethylen und Polypropylen kompostiert werden. Noch sind aber die biologisch abbaubaren Verbundmaterialien teurer als die synthetische Konkurrenz. Netravali geht davon aus, dass die Preise bei zunehmendem Produktionsvolumen deutlich sinken werden. Dies war zum Beispiel bei Kohlefaser-Material der Fall. Bei der Einführung kostete ein Kilogramm rund 400 Dollar. Heute liegt der Preis bei weniger als 20 Dollar pro Kilogramm.

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