Maßgeschneiderte Materialien

Sonderforschungsbereich Materialwissenschaft wird weiter gefördert

31.05.2016 - Deutschland

Der Sonderforschungsbereich SFB 986 „Maßgeschneiderte Multiskalige Materialsysteme – M3“ wird für weitere vier Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Der SFB 986 ist eine Kooperation der Technischen Universität Hamburg (TUHH) mit dem Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG), der Universität Hamburg (UHH) und DESY. Das Gesamtvolumen der Förderung beträgt 13 Millionen Euro. Start der zweiten Förderphase ist der 1. Juli 2016.

TUHH

Funktionale Bausteine aus Polymeren, Keramiken oder Metallen werden in den drei Projektbereichen A, B und C des SFB 986 auf der Nano-, Mikro- oder Makroebene gezielt zusammengefügt. Wie dies verwirklicht wird, hängt davon ab, welche - zum Teil vollkommen neuen - Eigenschaftsprofile das Wunschmaterial aufweisen soll.

Rund 80 Wissenschaftler forschen seit 2012 in 22 Projekten an den Grundlagen für eine neue Gattung von Werkstoffen – den „maßgeschneiderten multiskaligen Materialsystemen“. Die Hamburger Kooperation bietet optimale Bedingungen für eine vernetzte Forschung von materialwissenschaftlichen Themen auf Spitzenniveau: So können die Forscher auf Expertise im Bereich der Synthese von Nanopartikeln (UHH) und Nanophotonik (TUHH), Mechanik kleiner Systeme (TUHH und HZG) sowie Streumethoden, Spektroskopie und Tomographie (DESY und HZG) zurückgreifen. Das Gutachten der DFG hob gerade diese „gelebte Vernetzung“ hervor. „Wir freuen uns sehr, dass durch die Verlängerung des SFB unsere bisherigen Leistungen durch die DFG ausgezeichnet werden. Der Fortbestand des SFB zeigt, dass wir materialwissenschaftliche Spitzenforschung auf internationalem Niveau betreiben“, betont Professor Gerold Schneider, Sprecher des SFB 986 und Leiter des TUHH-Instituts für Keramische Hochleistungswerkstoffe.

In den kommenden vier Jahren sollen die neuartigen Materialsysteme noch bessere mechanische, elektrische oder photonische Eigenschaften erhalten. Beispielsweise sind die Hamburger Wissenschaftler dem Wunschmaterial für Medizintechnik bereits ein Stück näher gekommen. Eine neu entwickelte Herstellungsmethodik führt erstmals zu einem auf Nanoteilchen und organischen Molekülen basierenden Material mit einer hohen Elastizität und Festigkeit wie auch gleichzeitig hoher Härte. Eingesetzt werden kann das Material eines Tages beispielsweise für Zahnfüllungen oder auch in der Herstellung von Uhrengehäusen. Ziel ist es, ganz neue Eigenschaftsprofile und -strukturen zu ermöglichen und diese zur Anwendungsreife zu führen.

Die Forscher des DESY-NanoLab leiten dabei ein Teilprojekt zur Untersuchung Oxid-organischer-Grenzflächen, die eine wesentliche Rolle für die herausragenden Materialeigenschaften spielen. Zudem arbeiten sie mit der TUHH an einem Teilprojekt, das sich mit Polymeren in nanoporösen Materialien beschäftigt.

Die Metropolregion Hamburg und die internationale Materialforschung werden nachhaltig durch den SFB 986 gestärkt. Das beweisen nicht nur die wissenschaftlichen Ergebnisse. So wurde ein neuer Masterstudiengang „Materialwissenschaft“ an der TUHH eingeführt. Auch die Gründung des Zentrums für Hochleistungsmaterialien (ZHM) und weitere Investitionen in den Wissenschaftsbereich Elektronenmikroskopie sind langfristige Stärkungsmaßnahmen, um den erfolgreichen Verbund als eine feste Instanz in Norddeutschland im Bereich der Materialforschung zu etablieren.

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