Steht ein
Areal unter dem Verdacht, dass der Boden oder das Grundwasser darunter
mit Schadstoffen kontaminiert ist, sind lange und kostenintensive
Arbeitsschritte nötig, um die Präsenz des Schadstoffes zu bestätigen und
das Ausmaß der Kontamination zu beschreiben. Der Geophysiker Reinhard
Frohlich von der University of Rhode
Island hat
nun eine Methode entwickelt, die unterirdische Kontaminationen schnell
und effizient aufspürt.
Frohlichs System beruht auf Leitfähigkeitsmessungen des Bodens. Derartige
Messungen werden bereits eingesetzt, um kontaminierte
Salze, die
Strom
gut leiten, im Grundwasser aufzuspüren. Das Verfahren des Geophysikers
weist aber auch nicht leitende organische Verbindungen wie Toluene,
Benzene, Xylene, Phenole und krebserregende Substanzen nach.
Die Methode funktioniert laut Frohlich vom Prinzip her einfach: Zwei
Metallstäbe werden in unterschiedlichen Entfernungen in den Boden
gesteckt und mit einer Stromquelle verbunden. Durch die Messung der
Spannung zwischen den Stäben wird der Widerstand des Untergrundes
ermittelt. "Das System scheint bei allen organischen Verbindungen zu
funktionieren. Der Widerstand steigt in jenen Gebieten, wo der
Grundwasserleiter (Aquifer) verunreinigt ist, signifikant an", erklärte
Frohlich. Das System könnte daher als erster Schritt im Sanierungsprozess
eingesetzt werden, da es schneller als herkömmliche Methoden ist und
weniger Bohrungen in den Aquifer nötig sind.