Identifikation von organischen Bodengiften durch Leitfähigkeitsmessungen

04.12.2002
Steht ein Areal unter dem Verdacht, dass der Boden oder das Grundwasser darunter mit Schadstoffen kontaminiert ist, sind lange und kostenintensive Arbeitsschritte nötig, um die Präsenz des Schadstoffes zu bestätigen und das Ausmaß der Kontamination zu beschreiben. Der Geophysiker Reinhard Frohlich von der University of Rhode Island hat nun eine Methode entwickelt, die unterirdische Kontaminationen schnell und effizient aufspürt. Frohlichs System beruht auf Leitfähigkeitsmessungen des Bodens. Derartige Messungen werden bereits eingesetzt, um kontaminierte Salze, die Strom gut leiten, im Grundwasser aufzuspüren. Das Verfahren des Geophysikers weist aber auch nicht leitende organische Verbindungen wie Toluene, Benzene, Xylene, Phenole und krebserregende Substanzen nach. Die Methode funktioniert laut Frohlich vom Prinzip her einfach: Zwei Metallstäbe werden in unterschiedlichen Entfernungen in den Boden gesteckt und mit einer Stromquelle verbunden. Durch die Messung der Spannung zwischen den Stäben wird der Widerstand des Untergrundes ermittelt. "Das System scheint bei allen organischen Verbindungen zu funktionieren. Der Widerstand steigt in jenen Gebieten, wo der Grundwasserleiter (Aquifer) verunreinigt ist, signifikant an", erklärte Frohlich. Das System könnte daher als erster Schritt im Sanierungsprozess eingesetzt werden, da es schneller als herkömmliche Methoden ist und weniger Bohrungen in den Aquifer nötig sind.

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