Clariant bekennt sich zum Standort Cassella-Offenbach

10.10.2000

Die Konzernleitung der Clariant AG hat beschlossen, das Werk Cassella-Offenbach ab dem 1. Januar 2001 unter die Leitung der Division Pigmente & Additive (PA) zu stellen. Hierüber ist der Aufsichtsrat der Clariant GmbH informiert worden. Das Werk mit seinen mehr als 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird derzeit von der Division Life Science & Elektronikchemikalien (LSE) geführt. Die Division LSE plant, ihre Life Science-Aktivitäten in Deutschland zukünftig auf die Werke Höchst und Griesheim zu konzentrieren und dort auszubauen. Dies bedeutet zum einen eine Verlagerung von Produkten nach Griesheim, zum anderen auch den Transfer einzelner Produktionen zur Division PA.

Vor diesem Hintergrund steht auch die Entscheidung, eine aktuelle Investition in Höhe von zwei Millionen DM nicht in Fechenheim, sondern in Griesheim zu verwirklichen. Dabei handelt es sich um ein neues Verfahren zur Herstellung eines Pflanzenschutzvorproduktes, das in herkömmlicher Weise im Betrieb E 51 in Fechenheim produziert wird. Dieser Betrieb hatte sich auch um die Verwirklichung des neuen Verfahrens beworben, den Zuschlag aber aus wirtschaftlichen Gründen nicht erhalten. Im Sommer 2001 wird dies zum Abbau von bis zu zwanzig Arbeitsplätzen in Fechenheim führen, gleichzeitig aber auch zu einem zusätzlichen Personalbedarf im Werk Griesheim. Clariant wird daher diesen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gleichwertige Arbeitsplätze im Rhein-Main-Gebiet anbieten.

In einem international operierenden Unternehmen werden laufend Investitionsentscheidungen geprüft und die verschiedenen Produktionsstandorte mit ihren Vor-und Nachteilen hinsichtlich Kundennähe, Wirtschaftlichkeit, Infrastruktur oder Rohstoffversorgung gegenübergestellt. Clariant operiert mit mehr als 100 Gesellschaften in fünf Kontinenten und produziert allein in Deutschland mit 10.000 Mitarbeitern an 13 verschiedenen Standorten. Bei jeder anstehenden Investition kommt es so zu einem internen Wettbewerb der Standorte, der jeweils von den Verantwortlichen nach Abwägung der Gegebenheiten entschieden wird. So hat die Division PA erst im Mai 2000 eine wichtige Entscheidung zugunsten des Standortes Cassella-Offenbach getroffen. Ab Mitte 2001 sollen im Betrieb B 43 Azopigmente durch einen speziellen Lösungsmittel-Finish hergestellt werden. Die neuartigen Pigmente, die sich durch besondere anwendungstechnische Eigenschaften auszeichnen, werden auf dem Lack- und Kunststoffsektor eingesetzt. Allein diese Investition hat ein Volumen von fünf Millionen DM.

Dagegen wurde das Superabsorber-Geschäft (Stichwort Babywindeln) im Jahr 1998 an die BASF verkauft. In einem Lohnfertigungsvertrag zwischen Clariant und der BASF wurde vereinbart, dass die Produktion im Werksteil Cassella zunächst für zwei Jahre weiterlaufen solle. Mittlerweile ist sicher, dass die Produktion bis mindestens Ende 2001 bestehen bleiben wird.

Veränderungen gab es auch innerhalb des Lager- und Logistik-Teils der Materialwirtschaft (Mawi). 104 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Mawi, davon 72 aus dem Werksteil Cassella und 32 aus dem Werksteil Offenbach, wechselten zum 1. Oktober 2000 in die Infraserv Logistics GmbH. Insgesamt waren von diesem Betriebsübergang rund 190 Mitarbeiter an verschiedenen Standorten der deutschen Clariant betroffen. Clariant konzentriert sich damit auf seine zentralen Kompetenzen im Chemiebereich und überträgt die Logistikaktivitäten an mehreren deutschen Standorten an einen Spezialisten auf diesem Gebiet.

Victor Sanahuja, Divisionsleiter Pigmente & Additive und damit künftig Hausherr in Cassella-Offenbach, betont die Bedeutung des Clariant-Werkes: "Unser Ziel ist es, das Werk wettbewerbsfähig zu betreiben. Die dazu notwendigen Anpassungen, insbesondere in der Infrastruktur, werden in nächster Zukunft erarbeitet. Die Arbeitnehmervertretungen werden in diese Überlegungen frühzeitig einbezogen. Wir werden dem Frankfurter Osten dieselbe Aufmerksamkeit widmen wie unseren Standorten in Höchst, Gersthofen und Knapsack

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