Ein
Forscherteam der amerikanischen
Rice University hat
eine neue Technik entwickelt, Aminogruppen an die Seitenwände von
einwandigen
Nanoröhren zu befestigen. Die so funktionalisierten
Nanoröhren könnten als
Bausteine für die Erstellung nylonartiger,
vernetzter einwandiger Nanoröhren-Polymere verwendet werden. Das
Interesse für die Verwendung einwandiger Nanoröhren als Verstärker in
Fasern und Polymer-Verbundwerkstoffen ist laut Wissenschaftlern groß. In
Kooperation mit der Industrie soll die Forschung in Richtung Fertigung
nano-technisch verstärkter Materialien vorangetrieben werden.
Bislang mussten für Verstärkungszwecke reine einwandige Nanoröhren mit
verschiedenen Polymer-Matrizen gemischt werden. Dabei entstand allerdings
nur eine Van-der-Waals-Bindung, also eine schwach anziehende
Dipol-Dipol-Wechselwirkung, zwischen Polymer und der Nanoröhre. Durch
Aminogruppen an den Seitenwänden der Nanoröhren entstehen aber
verschiedene Bereiche für die
Bildung kovalenter Bindungen zu Monomeren
und Polymeren.
Die Nanoröhren könnten auch an DNA oder
Medikamente kovalent gebunden
werden. In Lösung sei eine Einsatzmöglichkeit als Nanovehikel für den
Medikamententransport gegeben. Im nächsten Schritt wollen die
Wissenschaftler verschiedene Co-Polymer-Proben herstellen und deren
thermische bzw. mechanischen Eigenschaften testen.