Jedes
Bauwerk muss gegen
Wasser abgedichtet werden, das durch Fugen und Risse im Grundwasserbereich eindringen kann. Besonders wirkungsvoll sind dabei Materialien, die bei der Feuchtigkeitsaufnahme ihr Volumen vergrößern. Durch den entstehenden Anpressdruck passen sie sich den abzudichtenden Oberflächen formgenau an und verschließen Schadstellen zuverlässig. Der Wasserkontakt verstärkt somit die Dichtwirkung.
Mit Unterstützung der
Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" (AiF) haben Wissenschaftler der
Fachhochschule Aachen innovative Abdichtmaterialien in Form von Quellgummibändern, Pasten und Injektionsflüssigkeiten entwickelt. Sie sind nicht nur einfach anwendbar und preiswert, sondern auch im Hinblick auf Umwelt und
Arbeitssicherheit unbedenklich. Bei ihrer Herstellung werden
nachwachsende Rohstoffe wie
Stärke verwendet, aber auch Saugmaterialien, die sich bereits in Babywindeln bewährt haben.
Durch ihre Schaumstruktur können einige der Materialien besonders große Wassermengen aufnehmen. Zum Schutz gegen ein unbeabsichtigtes Quellen, beispielsweise durch Regen, können sie mit einem Schutzlack beschichtet werden, der sich erst im alkalischen Milieu des Zements auflöst. Zusätzlich konnten die Forscher die Quellfähigkeit verschiedener Stoffe gegenüber Meerwasser wesentlich verbessern und sie entwickelten
Lösungen, mit denen Tankstellen- und Flughäfenbahnen gegen Diesel und Kerosin abgedichtet werden können.