BASF: Neue Anlagen für Papierchemikalien gehen in Betrieb

07.05.2001

Gleich zwei neue Produktionsanlagen für Papierchemikalien nimmt die BASF heute (3.05.2001) am Standort Ludwigshafen, Deutschland, offiziell in Betrieb: Eine Anlage für Streichdispersionen für die Papierveredelung und eine Anlage für Prozesschemikalien, die bei der Herstellung von Papier eingesetzt werden.

"Diese hochmodernen Produktionsanlagen sind ein weiterer Meilenstein der BASF auf dem Weg, noch wettbewerbsfähigere und innovativere Produkte und Leistungen zum Nutzen unserer Kunden anzubieten", sagt Dr. Andreas Kreimeyer, Leiter des Unternehmensbereichs Dispersionen. In diesen und anderen Investitionen sieht er ein klares Bekenntnis zum Standort Ludwigshafen: "Letztes Jahr haben wir das neue Dispersionenzentrum in Betrieb genommen, Ende dieses Jahres folgt die neue Anlage für Vinylformamid und Polyvinylamin. Außerdem ist Ludwigshafen mit seiner Verfahrens- und Katalysatorentwicklung und der derzeit modernsten Produktionsanlage gewissermaßen das Innovationszentrum für unsere Acrylsäuretechnologie." Als besondere Vorteile des Standorts bezeichnet er die Rückwärtsintegration der Anlagen im Verbund sowie die Nähe zu wichtigen Kunden in Mitteleuropa. Einziger Wermutstropfen sei die Tatsache, dass im Zuge der Effizienzsteigerung durch die moderne Fertigungstechnologie insgesamt 50 Arbeitsplätze abgebaut würden. Dies geschehe jedoch sozialverträglich im Rahmen der Vereinbarung 2000, wie bereits berichtet.

Basonal - nicht "von der Stange", sondern maßgeschneidert

Die neue Anlage für Streichfarbenbinder hat eine Kapazität von 210.000 Tonnen pro Jahr, die Investitionssumme beträgt 50 Millionen Euro. Die neue, flexible Produktionstechnologie ermöglicht es der BASF, ihren Kunden in der Papierindustrie unter dem Markennamen Basonal ein neuartiges Binderkonzept anbieten zu können: Maßgeschneiderte Streichfarbenbinder mit einem exakt eingestelltem Eigenschaftsprofil. Beispiele für die wichtigsten anwendungstechnischen Eigenschaften sind etwa die Bedruckbarkeit des Papiers oder die Vermeidung des sogenannten Falzbruchs. Das bedeutet, das zum Beispiel die Oberfläche hochwertiger Kosmetikverpackungen aus veredeltem Karton an den gefalteten Stellen nicht bricht und damit unansehnlich wird.

In der zweiten Anlage, die heute in Betrieb geht, wird hochmolekulares Polyethylenimin (HM PEI) produziert. Die Investitionssumme beträgt fünf Millionen Euro, die Kapazität liegt bei 20.000 Tonnen pro Jahr. PEI gehört zur Gruppe von kationischen Polymeren, die seit ihrer Markteinführung durch die BASF vor rund 50 Jahren bei der Herstellung von Papier eingesetzt werden. So wird durch den Einsatz von Altpapier als Rohstoff die Beseitigung der dabei eingeschleppten Störstoffe im Herstellungsprozess im Hinblick auf ein einwandfreies, qualitativ hochwertiges Papier immer wichtiger. Den Verfahrensingenieuren der BASF ist es nun gelungen, einen Prozess zu entwickeln, der die gezielte Herstellung von hochmolekularem PEI gestattet, das über eine höhere Wirksamkeit verfügt. Auch das von der BASF entwickelte Polyvinylamin (PVAm) ist dazu geeignet, Störstoffe zu binden. Eine Produktionsanlage für PVAm wird derzeit in Ludwigshafen gebaut und geht Anfang 2002 in Betrieb. Die beiden Produktklassen PEI und PVAm ergänzen sich in ihrer Wirkung.

Das Technische Zentrum Papier - eine kleine "Papierfabrik"

Für eine erfolgreiche Vermarktung ihrer Produkte greift die BASF auf das Technische Zentrum Papier in Ludwigshafen zurück. Dabei handelt es sich gewissermaßen um eine kleine Papierfabrik für Versuchszwecke. Nach dem im Jahr 2000 abgeschlossenen Ausbau der hochmodernen Streichmaschine wurde nunmehr auch die Papiermaschine modernisiert, etwa durch den Einbau einer neuen Prozessleittechnik. Für beide Maschinen zusammen belaufen sich die Investitionskosten auf über 10 Millionen Euro. Kunden der BASF nutzen das Technische Zentrum zum Beispiel, um Versuche auszuführen, die auf ihren eigenen großen Papiermaschinen viel zu kostspielig wären.

Weitere News aus dem Ressort

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Entdecken Sie die neuesten Entwicklungen in der Batterietechnologie!